Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat die Empfehlungen einer Expertenkommission für eine Liberalisierung der bisherigen Abtreibungsregelung kritisiert. Die Bischöfe warnen davor, dass "Grundprinzipien unserer Rechtsordnung verschoben werden".
Caritas und Pro Asyl haben die Entscheidung des britischen Parlaments zur systematischen Abschiebung von Asylsuchenden nach Ruanda als unmenschlich kritisiert. Das "Ruanda-Modell" führe zu menschlichem Leid und spiele "Schmugglern und skrupellosen Mittelsmännern" in die Hände, kritisierte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa. "Die Verlagerung der Migrationsfrage in vermeintlich sichere Drittstaaten ist nicht die Antwort - weder im Vereinigten Königreich, noch in Deutschland", betonte die Caritaspräsidentin.
Zum Pessachfest haben Erzbischof Heiner Koch und Bischof Christian Stäblein der jüdischen Gemeinschaft ihrer Solidarität bekundet. Sie seien in Gedanken vor allem bei den Opfern des Hamas-Terrors. "Mit Sorge beobachten wir auch den wachsenden Hass in unserer Gesellschaft. Es ist unerträglich, dass Menschen aufgrund ihres Glaubens diffamiert, ausgegrenzt oder angegriffen werden", hieß es in einem am Montag vom Erzbistum Berlin und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz verbreiteten Schreiben.
Zum "Earth Day" am Montag hat Papst Franziskus zu mehr Umweltschutz aufgerufen. "Unsere Generation hat viele Reichtümer hinterlassen; aber wir haben es nicht verstanden, den Planeten zu schützen, und wir schützen den Frieden nicht", schrieb er auf X (vormals Twitter). "Wir sind gerufen, Handwerker und Baumeister des gemeinsamen Hauses zu werden: der Erde, die verfällt."
An der großen Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) haben sich nach Veranstalterangaben bundesweit rund 80.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beteiligt. In 2.720 Gruppen hätten sie sich bei der mittlerweile dritten 72-Stunden-Aktion für soziale, politische und ökologische Projekte engagiert - "und die Welt so ein Stück besser gemacht", erklärte der BDKJ am Sonntag in Düsseldorf.
Auf die bundesweit erste Entlassung eines AfD-Spitzenpolitikers aus einem Kirchenamt hat es offenbar unterschiedliche Reaktionen gegeben. "Es gibt viel Lob, die Mehrheit ist offenbar mit meiner Entscheidung zufrieden. Ich erfahre aber auch Ablehnung, mancher kündigte an, aus der Kirche austreten zu wollen", sagte der Generalvikar des zuständigen Bistums Trier, Ulrich Graf von Plettenberg, am Wochenende im "Spiegel"-Interview. In diesen Fällen gelte: "Hinter jeder Unmutsbekundung steckt ein Mensch, auf den ich zugehen will."
Der "Ökumene-Minister" des Vatikans kritisiert das neueste Ökumene-Papier von Deutscher Bischofskonferenz und Evangelischer Kirche in Deutschland (EKD). Er vermisse darin "Klarheit über das ökumenische Ziel", sagte Kardinal Kurt Koch in einem Interview des Online-Portals "communio.de": Das Dokument halte zwar fest, dass es keine volle Kircheneinheit gebe, es werde aber "an keiner Stelle gesagt, was man sich unter dieser vollen Einheit vorstellt und wie der Prozess, der im Dokument beschrieben wird, auf dieses Ziel hinführen kann".
Von zwei Bischöfen, die nahe der syrisch-türkischen Grenze entführt wurden, fehlt seit elf Jahren jede Spur. Bei seinem Besuch nächste Woche in der Türkei solle Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (im Bild) das Schicksal der beiden Geistlichen offen ansprechen, forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen.
Ein Top-Politiker, den jeder kennt, nicht nur wegen seiner mächtigen Augenbrauen: Theo Waigel. Der frühere Bundesfinanzminister und CSU-Vorsitzende, heutiger Ehrenvorsitzender, der mit seiner Frau, dem einstigen Skiass Irene Epple, nun im Ostallgäu lebt, kam am 22. April vor 85 Jahren in Oberrohr bei Krumbach zur Welt. Seiner schwäbischen Heimat war er immer eng und hilfreich verbunden, ebenso der Kirche. Das Interview gibt Einblick, was Theo Waigel im Innersten bewegt.
Initiativen, Organisationen und Vereine, die sich für die Demokratie einsetzen, sollen vom Staat künftig besser gefördert werden. Dies sieht der Entwurf eines Demokratiefördergesetzes von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) vor. Hildegard Schütz, Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Augsburg, sieht das als Eingriff in die freie, öffentliche Meinungsbildung.
Claude Monet (1840 bis 1926) gehört zu den Künstlern, deren Werke fest in der Populärkultur verankert sind. Ähnlich wie Vincent van Goghs „Sonnenblumen“ oder Michelangelos sixtinische Engel finden sich Monets Seerosen oder auch sein Mohnblumenfeld nicht nur in Museen wieder, sondern auch auf Regenschirmen, Notizbüchern und vielem mehr. Die Faszination von Monets Werken transportiert die internationale Ausstellung „Monets Garten“, die derzeit in verschiedenen deutschen Städten gastiert, mit moderner Technik ins 21. Jahrhundert.
Eine Vertonung der Gefängnis-Briefe von Max Josef Metzger wurde bei seiner Bischofsweihe auf ausdrücklichen Wunsch vorgetragen: Bertram Meier bekannte sich zu dem vor 80 Jahren hingerichteten Priester, als eine Seligsprechung noch nicht absehbar war. Diese steht jetzt durch die Anerkennung als Märtyrer unmittelbar bevor. Im Interview erläutert der Augsburger Bischof die Bedeutung des Glaubenszeugen, der im Bistum bleibende Spuren hinterließ.
Mit der Erklärung der Kommission zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen außerhalb des Strafgesetzbuchs beschreitet die Ampelregierung eine völlig neue Dimension in der Verschiebung von Menschenwürde und Recht auf Leben.
GABLINGEN – Matthias Scharpf (20) aus der Gemeinde Gablingen im Bistum Augsburg hat von Anfang September 2022 bis Ende Juli 2023 einen Freiwilligendienst mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Malawi absolviert. In seinem Beitrag für die Katholische SonntagsZeitung teilt er seine Erfahrungen und reflektiert darüber, welchen Einfluss diese Zeit auf seine Zukunftspläne genommen hat.
MERING – Bischof Bertram Meier hat Claudia Thomamüller aus Mering (Kreis Aichach-Friedberg) die Laudato-si-Plakette für ihren Einsatz am Meringer Eisweiher verliehen. Unter den 35 Gewinnern des diözesanen Schöpfungspreises 2023, mit dem jährlich Initiativen im Bistum für herausragendes Engagement zum Wohl der Umwelt ausgezeichnet werden, gab es erstmals diesen Sonderpreis für das Engagement einer Einzelperson.
AUGSBURG – Vier Jahre war die Unterkirche von St. Thaddäus in Augsburg-Kriegshaber geschlossen. Das Gewölbe mit seinen geduckten Rundbögen aus Ziegelmauerwerk war durch die veraltete Heizungsanlage und Elek-trik nicht mehr gut benutzbar, der unebene, in die Jahre gekommene Fußboden nicht mehr zweckdienlich.
Italiens Präsident Sergio Mattarella hat Papst Franziskus zum Namenstag gratuliert. Er sende dem Papst die "innigsten und aufrichtigsten Wünsche des italienischen Volkes und meine persönlichen Wünsche, verbunden mit den herzlichen Wünschen für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden", schrieb Mattarella am Dienstag in einer Botschaft auf seiner Internetseite.
Zum 1.300-Jubiläum der Klosterinsel Reichenau erhebt Papst Franziskus das Reichenauer Münster zur Basilica minor. Dieser Ehrentitel ist weltweit geschichtlich bedeutenden katholischen Gotteshäusern vorbehalten.
Fans übernachten bei Fans: Wer in diesem Sommer zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland noch eine Herberge sucht, kann sich auch im kirchlichen Umfeld umschauen. "Das soziale Netzwerk Churchpool ermöglicht es, Unterkünfte kostenfrei verfügbar zu machen, Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammenzubringen und ein weltoffenes Bild unserer Gesellschaft zu zeigen, in der die Kirche eine wichtige Rolle spielt", teilten die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit. Die Plattform www.host4euro.com vereine Fußballbegeisterung mit christlicher Gastfreundschaft und Gemeinschaft, hieß es.
Zum Auftakt der Wallfahrtssaison 2024 im oberbayerischen Altötting wird am 1. Mai der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke erwartet. Er feiert um 10 Uhr in der Basilika Sankt Anna den Gottesdienst zum Hochfest der Schutzfrau Bayerns. Hanke wird sich später auch ins "Goldene Buch" der Stadt eintragen.
Selbst das Geschlecht bestimmen ist künftig einfacher möglich. Der Bundestag hat ein neues Selbstbestimmungsgesetz beschlossen. Auch Kinder ab 14 Jahren können – mit Zustimmung der Eltern – ohne Beratung ihren Geschlechtseintrag ändern lassen. Ist das ein Fortschritt?
Albanien ist für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa eine Durchgangsstation. Die italienische Regierung will dafür sorgen, dass jene aus sicheren Herkunftsländern ihr Asylverfahren dort durchlaufen. Hilfswerke wie Renovabis sehen das kritisch – Sie auch?
Der gut situierte Jurist Markus Roy wurde mit 35 Jahren Kapuziner und zu einem gefragten Beichtvater und Prediger. 1622 fiel er einem Anschlag calvinistischer Bauern zum Opfer. Er ist Patron der Juristen und der (Erz-)Bistümer Freiburg und Feldkirch.
„Das Haus Europa gemeinsam weiterbauen“ - unter diesem Motto findet am 20./21. April eine Europatagung in der Benediktinerabtei Ottobeuren statt. Mit dabei wird auch Bischof Bertram Meier sein.
Bei Obdachlosigkeit denkt man meist an Männer oder Frauen in eher fortgeschrittenem Alter. Tatsächlich gibt es aber in Augsburg auch viele junge Erwachsene zwischen 18 und 26 Jahren, die keine Bleibe haben. Die Caritas Augsburg hat daher jetzt zusammen mit der Stadt eine Notschlafstelle für junge Erwachsene eingerichtet. Am Montag, 15. April hat sie ihre Arbeit aufgenommen. David Kempin von Radio Augsburg war bei der Vorstellung des Projekts dabei.
Vor genau 80 Jahren, am 17. April 1944 wurde der Priester und Friedensaktivist Max Josef Metzger von den Nationalsozialisten hingerichtet. Er musste sterben, weil er für seine religiösen, menschlichen und politischen Überzeugungen einstand. Max Josef Metzger starb als Märtyrer. Das hat auch der Vatikan vor einem Monat offiziell anerkannt. Damit ist der Weg jetzt frei für seine Seligsprechung.
In seiner alten Wirkungsstätte in Meitingen im Landkreis Augsburg wird sein 80. Todestag mit einem Gottesdienst feierlich begangen. Eva Fischer war für Radio Augsburg in Meitingen auf den Spuren von Max Josef Metzger.
Eltern sein ist toll. Aber es kann auch furchtbar anstrengend sein. Manche Familien kann es an die Belastungsgrenze bringen. Um Eltern und Alleinerziehende zu unterstützen, gibt es in Augsburg die „Frühen Hilfen“ der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg. Veronika Götz hat eine Familie in ihrem Alltag begleitet.
Anna hat sehr gut geschlafen, berichtet sie. Die 18-Jährige aus der Pfarrei St. Stephan in Hainshofen-Schlipsheim steht an diesem späten Sonntagvormittag neben ihrem Schlafplatz inmitten des Campo de Graça und strahlt. Sie gehe „mit einem schönen Erlebnis nach Hause“.
Der Höhepunkt naht. Der Weltjugendtag 2023 soll an diesem Wochenende auf dem „Campo da Graça“ (Feld der Gnade) nahe des Naturschutzgebiets am Mündungsdelta des Tejo-Flusses seinen feierlichen Abschluss finden. Isomatten und Schlafsäcke sind heute Bestandteil der Standausrüstung all der vielen hunderttausend Pilger, die im Lauf des Mittags und Nachmittags auf das Feld der Gnade geströmt sind.
Für den Kreuzweg macht es sich die Busgruppe von Verena Beggel auf einem leicht abschüssigen befestigten Weg am Rand des Parks bequem. Im Moment, gegen halb sechs am Abend, wenn die Sonne in Lissabon immer noch Kraft hat, ist es hier unter Bäumen weitgehend schattig. Zuerst hieß es, hier dürfe man nicht sitzen. Aber dann hat eine portugiesische Ordnerin einen Kompromiss gefunden. Etwa drei Meter müssen für den Fluchtweg frei bleiben, der Rest darf belagert werden. So packen die Augsburger ihre Isomatten und Faltkissen aus und setzen sich. Der Platz ist ideal, denn von hier aus hat man einen sehr guten Blick auf eine Großleinwand.
Es ist kurz nach 17 Uhr, als der Wagen von Papst Franziskus in den Kreisverkehr unterhalb des Parks Eduardo VII. einbiegt. An den Absperrungen warten bereits tausende Jugendliche auf ihn. Die Begrüßung ist erwartungsgemäß stürmisch. "Ésta es la juventud del papa“, rufen sie ihm in seiner Muttersprache, auf Spanisch, entgegen: Wir sind die Jugend des Papstes!
REGENSBURG (pdr/kb) – „Dieser Sonntag des Guten Hirten ist ein guter Termin für unser Hauptfest, denn das Motiv von Jesus dem Guten Hirten ist für uns Trost und Ermutigung, zugleich aber auch Herausforderung und Vorbild.“ So begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am vergangenen Sonntag die äußerst zahlreich erschienenen Mitglieder der Marianischen Männer-Congregation (MMC) in der Dominikanerkirche St. Blasius in Regensburg.
MALLERSDORF/STRAHLFELD (vn) – Kürzlich hat die Nachricht über Forschungen aufhorchen lassen, warum viele Ordensfrauen gesund altern. Anna Corwin hat dies in den USA erforscht. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in dem Buch „Das Alter annehmen. Wie katholische Nonnen zu Vorbildern des Wohlbefindens wurden“. Es geht unter anderem um Ernährung und Bildung. Corvin schreibt: „In vielen amerikanischen Klöstern ist das Altern ein natürlicher Teil des Lebens und nicht etwas, das man fürchten oder vermeiden muss.“ Draußen sei man dagegen von genau dem Gegenteil überzeugt. Das Alter und alle Zeichen des Alterns müssten bekämpft werden, meinen viele Menschen. Die Katholische SonntagsZeitung hat bei Ordensfrauen im Bistum Regensburg nachgefragt, ob die Ergebnisse der Studie auch bei ihnen zutreffen.
REGENSBURG/ROM (kb) – Wie kürzlich bekannt wurde, hat Papst Franziskus seinen Vorgänger Benedikt XVI. als „Übergangspapst“ bezeichnet. Benedikt-Biograf Peter Seewald bezieht dazu in einem Interview mit der Katholischen SonntagsZeitung Stellung.
MÜNCHSHÖFEN (ses/kb) – Die Arbeiten am neuen Pflegebereich des Antoniusheims in Münchshöfen kommen wie geplant voran – sehr zur Freude aller Beteiligten und ein Grund, gemeinsam Richtfest zu feiern. „Mit diesem Neubau leisten wir einen Beitrag dazu, ausreichend Pflegeplätze für die Region bereitzustellen“, sagte Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) der Diözese Regensburg.
Wo man innerhalb historischer Mauern alte Traditionen hochhält, wird für Gäste Geschichte erlebbar. Feste und Brauchtum, aber auch kulinarische Genüsse kommen dabei nicht zu kurz.
Bei gemeinsamen Unternehmungen können Enkel und Großeltern die Welt entdecken und neue Erfahrungen sammeln. Beide Generationen profitieren davon.
Wer Heizenergie sparen möchte, sollte auf eine gute Wärmedämmung achten. Tauscht man zu diesem Zweck etwa Dachfenster aus, lässt sich dadurch auch die Wohnqualität steigern. Ebenso wie durch einen neuen Anstrich für den Fußboden.
Unternehmen mit langer Tradition prägen die Region. Sie sorgen für Arbeitsplätze, liefern den Bewohnern wichtige Ressourcen und genießen durch ihre hochwertigen Erzeugnisse, mit denen ganze Generationen großgeworden sind, das Vertrauen der Kunden.
Die Kirche lehnt Leihmutterschaft und medizinische Geschlechtsumwandlungen ab. Zudem bleibt sie bei ihrem strikten Nein zu Abtreibung und Sterbehilfe. Ihre Position begründet sie in einer am Montag im Vatikan veröffentlichten Erklärung mit der Pflicht zur Verteidigung der von Gott gegebenen Menschenwürde. Das rund 25 Seiten lange Papier wurde vom Präfekten des Glaubensdikasteriums im Vatikan, Kardinal Victor Fernandez, unterzeichnet und von Papst Franziskus am 25. März genehmigt.
Ab sofort gibt es auch eine deutsche Fassung des Schlusstextes der ersten Phase der Weltsynode. Das 40 Seiten umfassende Dokument ist in 20 Kapitel gegliedert und enthält insgesamt 270 Unterpunkte. Diese wurden von den 346 Synodalen im Vatikan am Samstag nach vierwöchigen Debatten alle einzeln abgestimmt. Jeder der Punkte erhielt eine Mehrheit von mindestens 80 Prozent.
Die Geographie der Kirche wandelt sich, Europa relativiert sich. Transformation! Im Netz der Weltkirche ist die Kirche in Deutschland ein kleiner Knoten, der beachtet wird. Unsere Verantwortung liegt darin, uns einzubringen und in der Einheit zu bleiben. Was mir bei der Synode besonders hilft, sind die sog. „conferenze nello Spirito (Santo)”, die Gespräche im Heiligen Geist. Wir üben täglich, was es heißt, gut aufeinander zu hören und dabei vor allem den Heiligen Geist zu Wort kommen zu lassen. So wurde diese Synode für mich eine Hörschule der Weltkirche. Diese Hörschule ist ein Impuls zum Gegensteuern, wenn es uns das Maß verzieht. Wenn wir ausrasten, hilft uns das wohlwollende Hören beim Einrasten.
Maria ist uns Vorbild im Glauben. An ihr sehen wir: Gott setzt in Bewegung. Der christliche Glaube ist also nichts „für das Sofa“. Wir Christen haben keinen „Couch-Glauben“, vielmehr sollen wir „Glaubens-Coaches“ sein! Glaube will sich mitteilen, Glaube sucht die Begegnung. Sprechen wir miteinander über das, was uns im Glauben bewegt! Seien wir begeisterte Boten für Jesus Christus! Legen wir Zeugnis ab von der Hoffnung, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15)! Ducken wir uns als Christen nicht weg! Wir brauchen mit dem Evangelium nicht „hinterm Berg zu halten“. Es geht um mutige Verkündigung in glaubwürdigen Worten und sozial-karitativen Werken. Der christliche Glaube ist nicht exklusiv, sondern integrativ und inklusiv. Die Kirche ist kein „Club von Auserwählten“. Sie hat den Auftrag, für alle da zu sein. Der Papst hat in Lissabon klar gesagt: Die Kirche ist offen para todos, für alle, wirklich für alle!