Von der Gregorianik bis zur Moderne

Das Vokalensemble „Quintenzirkel“ kann heuer auf 20-jähriges Bestehen zurückblicken

AUGSBURG – „Wir sind sehr dankbar und ehrlich gesagt auch ein bisschen stolz darauf, dass wir mittlerweile auf zwei Jahrzehnte musikalischen Schaffens zurückblicken dürfen. Es ist schließlich nicht selbstverständlich, über einen so langen Zeitraum konstant und nur mit einem einzigen personellen Umbruch vor 15 Jahren zusammen musizieren zu können“. Das sagt Constantin Wolff vom Vokalensemble „QuintenZirkel“ zum 20-jährigen Gründungsjubiläum, das diese Gruppe in diesem Jahr begehen kann. 

Vor 20 Jahren taten sich fünf ehemalige Augsburger Domsingknaben zusammen, um auf einer Familienfeier Lieder der Comedian Harmonists zum Besten zu geben. Seitdem treten sie regelmäßig zu geistlichen und weltlichen Anlässen auf. Außerdem haben sie drei CDs mit kirchlichen Liedern unter anderem zur Passions-und Weihnachtszeit eingesungen sowie ein weltliches Album, dessen Werke von der Renaissance bis zu den Prinzen reichen. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Martin Knöferl entstanden zudem zwei musikalische Weihnachtskarten.

Heute stehen die vier Sänger Constantin Wolff (Altus), Markus Plischke (Tenor), Dominik Wolff (Bariton) und Sebastian Fischer (Bass) auf der Bühne. Alle Mitglieder der Gruppe haben auch bürgerliche Berufe. Sebastian Fischer (39), der Jüngste des Ensembles, ist Diplomingenieur, Markus Plischke (45) und Dominik Wolff (44) sind Bankkaufmänner und dessen Bruder Constantin Wolff (43) arbeitet als Grundschullehrer. Daher sind sie bei der Durchführung von Konzerttourneen, die die Gruppe unter anderem schon durch Schleswig-Holstein und nach Rom – unter anderem zu Papst emeritus Benedikt XVI. – führten, auf die Schulferien angewiesen. Alle Mitglieder nehmen dafür zahlreiche private Urlaubstage. Aber das sichert ihnen auch Unabhängigkeit von Künstleragenturen.

Aufeinander eingestimmt

Ein weiterer Grund des Erfolges ist, dass die Sänger immer noch regelmäßig einmal pro Woche zusammen proben, obwohl sie sich schon sehr lange kennen. So ist auf den Videos auf ihrer Homepage und auf den CDs zu bemerken, dass die Atmung der vier Mitglieder des Quartetts perfekt aufeinander abgestimmt ist. Schon vor über 35 Jahren trafen sie bei den Augsburger Domsingknaben erstmals aufeinander. Dort lernten alle Mitglieder auch Instrumente, wobei das Spektrum von Klavier über Gitarre und Trompete bis hin zum Spiel auf der Blockflöte reicht.

Zum Jubiläum gibt es zwei Veranstaltungen. Zum einen gestaltet QuintenZirkel eine Spezialausgabe der Konzertreihe „Cantate Domino“ im Augsburger Dom am 30. Oktober um 18 Uhr. Dabei wird ein musikalischer Bogen von der Gregorianik über die altklassische Vokalpolyphonie bis hin zur Moderne gespannt. Am 7. November findet um 18.30 Uhr im Museum Lettl in Augsburg begleitend zu der Ausstellung „Le Donne“ (deutsch: Die Frauen) ein Abend unter dem Motto „Frauen in der Musik“ statt. Dort wird es zum Beispiel marianische Motetten zu hören geben, aber auch Schlager der Comedian Harmonists, in denen Frauen besungen werden. Die Anmeldung zu diesem Konzert erfolgt digital unter museum.lettl.de. Martin Gah

Information

Die Homepage: www.quinten-zirkel.de.

28.10.2021 - Kirchenmusik , Musik