72-Stunden-Aktion des BDKJ

Dem Glauben Hand und Fuß geben

AUGSBURG – 3257 junge Leute in rund 150 Gruppen waren am vergangenen Wochenende in der gesamten Diözese unterwegs, um ehrenamtlich öffentliche Einrichtungen herzurichten, etwas für die Natur zu tun oder Gemeinschaftsfeiern zu organisieren. Alle trugen grüne T-Shirts als Erkennungszeichen. 

Es handelte sich dabei um die vom BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend) initiierte „72-Stunden-Aktion“, die unter dem Motto steht: „Uns schickt der Himmel.“ Schirmherr war Weihbischof Florian Wörner.

Auf dem Augsburger Moritzplatz kamen vor dem Start zahlreiche teilnehmende Gruppen aus dem Großraum Augsburg zusammen und erhielten den Segen des Weihbischofs. Auch Bürgermeister Stefan Kiefer, der Europaabgeordnete Markus Ferber und zahlreiche weitere örtliche Politiker beehrten die Jugendlichen mit ihrem Besuch. 

„Ich drücke die Daumen“

Als zweite Schirmherrin lobte die Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr die Aktion, mit der junge Leute an ehrenamtliche Arbeit herangeführt würden. „Ich drücke euch die Daumen, dass alles klappt“, rief sie ihnen zu. Weihbischof Wörner erinnerte an die religiöse Dimension der Aktion. Es gehe darum, Nächstenliebe zu üben gemäß dem Jesuswort: „Liebet einander, wie ich euch geliebt habe.“ Die Teilnehmer sollten also nicht fragen, was ihnen die Aktion bringe oder ob sie sich für sie rentiere. Sie sollten die Liebe Jesu anderen weitergeben. Er bat Gott um gutes Wetter, einen unfallfreien Ablauf, viel Freude bei der Aktion und ausreichend Motivation und Kraft für die Aufgaben. Alle teilnehmenden Gruppen sollten durch ihr Engagement „die Welt ein Stückchen besser machen“ und dem Glauben „Hand und Fuß geben“. 

Fünf Gruppen wurden beispielhaft auf die Bühne gerufen, wo sie ihre jeweilige Aufgabe in einem verschlossenen Umschlag entgegennahmen. Alle hatten dafür genau 72 Stunden Zeit. Stoppi, das Maskottchen der Aktion, zeigte an, dass mit Ablauf der Zeit wirklich alles geschafft sein musste.

Ein Fest für alle Nachbarn

Die Jupfis Aichach (St.-Georgs-Pfadfinder) sollten einen Lehmofen im Jugendhaus Lehmbau in Augsburg-Hochzoll restaurieren und mit einem Dach versehen. Der Pfarrjugend Göggingen wurde aufgetragen, auf dem Außengelände des Sozialkaufhauses Contact in Bobingen einen nachhaltigen Lebensraum zu schaffen. 

Die CAJ (Christliche Arbeiterjugend) in Augsburg bekam die Aufgabe, sich im Evangelischen Kinder- und Jugendhilfezentrum handwerklich zu betätigen und ein Nachbarschaftsfest zu organisieren. Die Katholische Studierende Jugend in Augsburg sollte in einer Heilpädagogischen Familienwohngruppe in Margertshausen das Gartengelände neu gestalten und ebenfalls ein Fest auf die Beine stellen. Und die Katholische Hochschulgemeinde Augsburg bekam eine Liste von sechs Projekten auf der Youfarm in Augsburg-Pfersee, darunter die Anlage eines Klang- und eine Barfußpfades.

Die Eröffnung wurde von der Augsburger Streetband „Scarafons“ musikalisch gestaltet. Am Ende versammelten sich alle Teilnehmer auf der Bühne und ließen unzählige grüne Luftballons in den Himmel steigen. Die 72-Stunden-Aktion findet bundesweit statt. Erstmals wurde sie 1993 in Oldenburg durchgeführt, seit 2013 gibt es sie in allen deutschen Bistümern. Es konnten sich auch evangelische und nichtkirchliche Gruppen beteiligen.

Andreas Alt

29.05.2019 - Bistum Augsburg , Jugend , Soziales