Bischof Bertram weihte Bruder Anton zum Diakon

Glaubwürdig sein

DINKELSCHERBEN – Bischof Bertram Meier hat Bruder Anton Wölfl in Dinkelscherben zum Diakon geweiht. Wölfl ist 2011 in den Orden der Redemptoristen eingetreten. Am 6. September 2020 legte er die ewige Profess ab. 

Bruder Anton bleibt noch bis Jahresende in Dinkelscherben. In der Pfarreiengemeinschaft mit 3700 Katholiken in sechs Pfarreien macht der gebürtige Oberbayer seit November seine „Gehversuche in der Pfarrseelsorge“ mit den berufsbegleitenden Ausbildungskursen im Pastoraltheologischen Institut der Pallotiner in Friedberg. 

Seiner Predigt legte Bischof Bertram das Prüfungsgespräch, Skrutinium genannt, zugrunde. Den heiligen Klemens Maria Hofbauer (1751 bis 1820) stellte er in der Predigt als beispielhaftes Mitglied des Redemptoristen-Ordens im sozial-caritativen Bereich und als Parallele für den Weg von Bruder Anton vor. Beide stammen aus einem Bauernhof. 

Bischof Bertram dankte der Familie für den „Mutterboden des Lebens und Glaubens“ in Taufkirchen, einer kleinen Gemeinde im Bistum München und Freising, in dem Wölfls Berufung aufkeimte. Großeltern und Eltern waren ihm Vorbild und weckten das Interesse an Glaube und Kirche. Als Kind spielte er mit einem selbstgebauten Altar. Mit 13 Jahren wurde er Hilfsmesner. Bei einer Gemeindemission lernte er die Redemptoristen kennen. 

Wölfl absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Dann trat er mit 18 Jahren ins Kloster Cham ein. Der weitere Weg führte zum Abitur im Spätberufenenseminar St. Matthias in Wald-
ram bei Wolfratshausen, zum Noviziat und dem Studium der Theologie in Würzburg. 

Bruder Anton habe das Studium  gut abgeschlossen, unterstrich Bischof Bertram. „Auch ich habe, mit einem aus Bausteinen gebastelten Segenskreuz und mit Unterstützung meiner evangelischen Großmutter aus alten Stores gemachten Gewändern, Kirche gespielt“, flocht der Bischof Persönliches ein. Er legte Bruder Anton ans Herz, „echt“ zu sein, „denn gerade heute, in der die Situation der Kirche Sorgen bereitet, erwarten die Menschen von uns nicht nur Rechtgläubigkeit, sondern auch Glaubwürdigkeit“. 

Bruder Anton versprach, sein ganzes Leben an Jesus Christus als Dienst an den Menschen auszurichten. Durch Handauflegung und mit dem Weihegebet gab der Bischof die Beauftragung und die Bevollmächtigung als Diakon weiter. Nach Wölfls Einkleidung mit Stola und Dalmatik durch den Ordensoberen Pater Edmund Hipp überreichte der Bischof das Evangeliar mit den Worten: „Empfange das Evangelium Christ: zu seiner Verkündigung bist du berufen. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst das verkünde und was du verkündest, das erfülle im Leben.“ 

Vertreter der Redemptoristen aus den Klöstern in Ellwangen und Gars waren dabei. Pfarrer Martin Gall, der Dinkelscherben heuer im Juli verlässt, freute sich, in den fünf Jahren hier nach Bruder Michael Sommer im Jahr 2019 eine weitere Diakonweihe in der Kirche St. Simpert zu erleben.

Anne-Marie Wiedemann

25.04.2021 - Bistum Augsburg