Jugend-Wettbewerb

Erster Platz für Graffitis

AUGSBURG – Ein interkulturelles und nach außen offenes Projekt ist mit dem diesjährigen Bischof-Simpert-Preis ausgezeichnet worden. Den mit 500 Euro dotierten Preis erhielt das Café Schülertreff in Augsburg für seine Aktion „Colour your Block“. Außerdem gab es Preise für die AG Actionbound des Diözesanverbands der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) und für den Advents- und Fastenkalender der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ). Es war die 23. Preisverleihung.

Das Café Schülertreff ist ein Angebot der offenen Jugendarbeit des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und wird von vielen jungen Leuten nach der Schule besucht. Hierher kamen auch Jugendliche, die den Wunsch hatten, Graffitis zu machen. Sie wollten sich damit künstlerisch ausdrücken, sagte eine Mitarbeiterin des Cafés. 

Man traf sich mit dem Graffitiverein „Die Bunten“ zunächst auf dem Gelände einer stillgelegten Brauerei und bearbeitete den Asphalt mit Straßenmalkreiden. Dann wurden mehrere Wände – legal – mit Graffitis bemalt. 

Flüchtlinge integriert

Die teilnehmenden Jugendlichen hatten teilweise Fluchthintergrund. Niemand sollte von der Aktion ausgeschlossen werden. Es kam also zu Begegnungen unterschiedlicher Gruppen. Nach Ansicht der Verantwortlichen wurden öffentliche Plätze durch die Arbeit der Jugendlichen verschönert. Zudem wurden dadurch die Integration und die Eigenverantwortlichkeit von Jugendlichen gefördert.

Der spirituelle Sonderpreis wurde der AG Actionbound des KjG-Diözesanverbands zugesprochen, weil er die Möglichkeit eröffnet, sakrale Räume zu erschließen. Die Initiatoren wollten junge Leute in ihrer Lebenswelt abholen. Sie konnten mit ihrer Smartphone-App „Actionbound“ eine interaktive Stadtrallye durch vier Augsburger Stadtpfarreien unternehmen. Wissen, Glauben, Erleben und Teamarbeit sollten dabei verbunden werden. 

Dafür musste ein neunköpfiges Team der KjG zunächst selbst durch die Stadt laufen und erkunden, was sich für Rätselfragen eignet. Am Ende mussten die Jugendlichen sogar aus einer Menge von Fragen auswählen. Der Sonderpreis ist mit einem Betrag von 250 Euro verbunden.

Den Innovationspreis in Höhe von ebenfalls 250 Euro gewann die CAJ für ihren Advents- und Fastenkalender. Der Jury gefiel, dass damit zwei kirchliche Hochfeste vorbereitet und miteinander verbunden wurden. CAJ-Vertreter sagten, ihr Adventskalender sei ein Erfolg gewesen, deshalb habe man entschieden, die Sache nach Weihnachten fortzusetzen. 

Mit den beiden Kalendern wurden Themen, die der CAJ wichtig sind, angesprochen und in die Öffentlichkeit getragen: fairer Handel, Wertschätzung der Schöpfung, offener und respektvoller Umgang miteinander. Der Adventskalender hatte den Titel „Adventslichter“, der Fastenkalender „Nachhaltig leben – meine persönlichen Erfahrungen“. Die Impulse wurden auch bei Facebook, Instagram und als
WhatsApp-Liste veröffentlicht. „Es hat extrem viel Spaß gemacht, und sehr viele Leute haben mitgemacht“, hieß es aus der CAJ.

Insgesamt waren 15 Jugendprojekte zum Simpert-Preis eingereicht worden. Sie erhielten jeweils eine Anerkennungsprämie von 50 Euro. Begutachtet worden waren sie von einer neutralen Jury. Es handelte sich um den Familientag der Kolpingjugend St. Ulrich und Afra, eine XXL-Schnitzeljagd der KjG Weilheim, ein Kinderevangelium der Pfarrei St. Martin in Dasing, einen Diözesantag und ein Weltpfadfinderlager der St.-Georgs-Pfadfinder. 

Weitere Beiträge waren die Renovierung des Ministrantenheims durch die Ministranten von St. Nikolaus Großaitingen, die Unterstützung von Missionaren im Kongo durch die Realschule Heilig Kreuz, ein Jugendgottesdienst der Jugend in Bertholdshofen, eine Wertschätzungsaktion der CAJ Marktoberdorf, die Aktion „Europa – wir lieben es“ der Kolpingjugend, ein Kochleitfaden der St.-Georgs-Pfadfinder  sowie ein Veggie- und Zero-Waste-
Wochenende der Katholischen Studierenden Jugend. 

BDKJ-Diözesanvorsitzende Teresa Jetschina rief alle Jugendlichen dazu auf, ab sofort neue Projekte für den nächsten Bischof-Simpert-Preis einzureichen. Die Bewerbung sei das ganze Jahr über möglich.

Andreas Alt

18.02.2020 - Bildung , Bistum Augsburg , Jugend