Neues Fürbittenbuch

Theresia Zettler ist davon überzeugt, dass kein Gebet unerhört bleibt.

BOBINGEN – Fürbitten, das direkte Gespräch, die Bitte an Gott, sind wichtige Bestandteile eines Gottesdienstes. Aber was tun, wenn die Worte fehlen, wenn wir nicht wissen, worum wir bitten sollen? Theresia Zettler, Gemeinde­referentin und Pfarrhaushälterin in der Pfarrei St. Felizitas in Bobingen hat Abhilfe geschaffen. 

„Schon immer habe ich gerne Fürbitten geschrieben, weil es mir einfach Freude macht, mit Gott ins Gespräch zu kommen, und weil ich gut formulieren kann“, erzählt Theresia Zettler. In ihrer früheren Pfarrei in Landsberg leitete sie das Familiengottesdienstteam und nutzte ihr Talent immer wieder für aktuelle Anlässe. Eine Freundin brachte sie schließlich auf die Idee, die gesammelten Fürbitten als Buch herauszubringen. „Und das habe ich dann gemacht“, lacht Zettler und verweist auf die erste Ausgabe ihres Fürbittenbuches, von dem bisher knapp 1000 Stück verkauft wurden.

Derzeit arbeitet die Gemeinde­referentin mit viel Elan an einer Neuauflage, die zum Sommer hin fertig werden soll – selbstverständlich auch mit neuen Fürbitten. „Es gibt natürlich viele Fürbitten­bücher“, ist Theresia Zettler realistisch. „Aber in meinem sind neben Fürbitten zu bestimmten Bibelstellen auch solche, die für einen konkreten Anlass stehen wie ein Vereinsjubiläum, ein Schulanfangsgottesdienst, die Aussendung der Sternsinger oder – jüngst für uns in Bobingen – für die Gründung einer Pfarreiengemeinschaft.“ 

Eine passende Fürbitte

So sei die Chance hoch, dass viele Menschen eine passende Fürbitte darin finden können. Zettler ermutigt dabei alle, die Vorlagen aus ihrem Buch auf die persönliche Situa­tion abzuändern. „Es ist ja schön, wenn überhaupt noch zu besonderen Anlässen Gottesdienste gefeiert werden“, findet sie. Daher ist es ihr wichtig, dass sich Menschen in ihren Fürbitten wiederfinden können. Immer hat sie beim Formulieren die verschiedenen Personengruppen im Blick, die eine Kirche zu diesem oder jenem Anlass besuchen. 

Lebendigkeit ist hier ein großes Stichwort. Deshalb holt sich Theresia Zettler oft Anregungen im Gespräch mit Kindern, denn „die haben ganz oft sehr authentische Gedanken zu einem Thema. Das inspiriert mich“. Und dieses Konzept geht auf. „Oft bekomme ich zu hören, dass meine Fürbitten die Kirchenbesucher aufmerksam gemacht haben“, berichtet Theresia Zettler. „Das freut mich sehr, denn wenn ich Fürbitten schreibe, bewegt mich das, was ich dazu erlebt habe. Es ist mir ein Bedürfnis dazu beizutragen, dass Glauben und Leben sich verbinden.“ 

Selbstverständlich hat die Gemeindereferentin unter den unzähligen Fürbitten, die sie bereits geschrieben hat, auch ihre Lieblinge: „Die Fürbitte über den Tod hinaus berührt mich bei Beerdigungen jedesmal“, erzählt sie. „Aber auch die zu Mariä Himmelfahrt oder zum Kirchweihfest verwende ich immer wieder.“ 

Ihre Intention, warum ihr die Fürbitte so wichtig ist, beschreibt Theresia Zettler so: „Ich bin überzeugt, dass kein Gebet, welches gesprochen wird, unerhört bleibt. Am Ende wird es so erfüllt, dass es uns zum Guten gereicht – auch wenn das manchmal nicht gleich ersichtlich ist. Gott führt im Letzten unser Leben zum Guten“, sagt sie. 

Das ist Zettler wichtig, denn „indem ich Gott bitte, habe ich einerseits Vertrauen in die Wirkmacht Gottes, und wenn ich zum anderen meine Bitte ausspreche, wird noch einmal deutlich, was ich möchte. Dann kann ich mir überlegen, wie mein eigener Beitrag dazu aussehen kann, damit meine Bitte in Erfüllung geht.“

Sie zitiert dazu den heiligen Ignatius: „Handle so, als ob alles von dir abhinge, und vertraue in dem Wissen, dass alles von Gott abhängt.“ Es sei für eine Fürbitte wichtig, nicht die Hände in den Schoß zu legen und Gott machen zu lassen, sondern selbst zu handeln und Gott um Hilfe zu bitten. 

Nächster Einband: grün

Vielleicht liegt es gerade an diesen Gedanken, die hinter den Fürbitten stehen, dass schon das bisherige Buch gern auch von Mesnern, Pfarrern und vielen anderen in der Gottesdienstvorbereitung genutzt wird. Strukturiert ist das Fürbittenbuch nach besonderen Festen im Kirchenjahr, verschiedenen Sakramenten, Bibelstellen oder anderen Anlässen. 

Viele von Theresia Zettlers Fürbitten haben einen roten Faden, der sich durch den gesamten Anlass zieht. Und weil ihre Lieblingsfarbe rot ist, wurde der Einband des ersten Buches ebenfalls rot. „Der Einband vom zweiten Fürbittenbuch wird aber grün“, hat sich Zettler vorgenommen. Noch sucht sie nach einem Verlag für den Druck.

Anja Fischer

Information:

Wer Interesse an den Büchern hat, kann unter der E-Mail-Adresse theresia.zettler@bistum-augsburg.de Kontakt mit Theresia Zettler aufnehmen.

13.02.2019 - Bistum Augsburg