Vergängliche Kunstobjekte

Neue Lausch-Tour per App über sechs Kilometer langen Rundweg

BONSTETTEN – „Kunst für Körper, Geist und Seele ist jetzt auch hörbar“, erklärte der Bonstetter Bürgermeister Anton Gleich bei der Vorstellung der Lauschtour durch den Land-Art-Kunstpfad in seiner Gemeinde im Landkreis Augsburg. Den Pfad, der mitten im Naturpark Westliche Wälder liegt, gibt es seit 2014. Es ist eine vergängliche Kunst, die beim Wandern zur Betrachtung und zu eigenen Gedanken anregen möchte.

Für die Land-Art-Kunst gibt es kein Schema. Sie ist Interpretation für „Natur draußen gestalten“, erläuterte Künstler Hama Lohrmann. Für den knapp sechs Kilometer langen Rundweg hat er neun vergängliche Natur-Kunstwerke in Flur und Wald Bonstettens aus Holz, Steinen und Sand geschaffen, alles Materialien der näheren Umgebung. Die Natur kann sie sich im Laufe der Zeit zurückholen. Es ist eine nicht besitzbare Kunstform, die sich je nach Jahreszeit anders zeigt. 

Reporter Marco Neises hat in einer App Erklärungen und ergänzenden Gedanken des Künstlers für eine feinsinnige „Lauschtour“ zusammengestellt. Umgesetzt wurde der Land-Art-Kunstpfad auf Initiative der Regio Augsburg Tourismus mit der Gemeinde Bon­stetten, dem Landkreis Augsburg in Kooperation mit Regionalentwicklung Augsburg Land West und dem Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben, unterstützt vom Erholungsgebietsverein Augsburg und dem Naturparkverein. „Es ist ein tolles Produkt, für den Landkreis Augsburg“, lobte der Augsburger Tourismusdirektor Götz Beck das Projekt. 

Als „großes Kino für die Ohren“ und eine Entdeckungstour besonderer Machart mit Fingerspitzengefühl und überregionale Bereicherung bezeichnete Ute Rotter vom Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben die Lauschtour für den Land-Art-Pfad. Unter dem Titel „Kunst trifft Natur – nachhaltig & inspirierend“ sei der Pfad ein ideales Angebot zu Coronazeiten. Draußen an der Luft werde Individualität auf Abstand geboten. Bei aktiviertem GPS werden die Audios an den Lauschpunkten automatisch gestartet. Nach Belieben können sie dadurch dem eigenen Tempo angepasst werden, indem man sie unterbricht oder wieder startet.

Hama Lohrmann dankte für gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und die Wertschätzung seiner Arbeiten durch die Träger. Dies motiviere und gebe Selbstvertrauen. Der Künstler ist begeistert von der lebendigen Gestaltung der Lauschtour. Vandalismus an den Installationen gibt es kaum, da sie nicht an Plätzen liegen, die zur Party einladen. Die Objekte müssen jedoch gepflegt und im ursprünglichen Sinne erhalten werden.  

Der 5,7 Kilometer lange Rundweg, für den man sich Zeit lassen sollte, startet und endet am Platz in der Ortsmitte von Bonstetten, Hauptstraße 9, mit Parkmöglichkeiten. In etwa zwei Stunden wandert man über Asphalt- und Wirtschaftswege sowie Trampelpfade mit flachen Wegstecken und mittleren Steigungen, immer umgeben von schöner Natur und herrlichen Ausblicken in die Landschaft. Die Werke sind eine Kunstform, die mit der Natur spielt und die Sinne anregt. Den Rundweg könne man in einem Gasthaus beim Einkehren abschließen, empfahl Lohrmann.

Anne-Marie Wiedemann

Information 

Die Lauschtour-App kann unter
https:www bayerisch-schwaben.de/lauschtour-landart-bonstetten heruntergeladen werden. Am Besten ist es, sie bereits zu Hause übers WLAN zu speichern.

21.09.2020 - Kunst