Pfarreien im „Primizfieber“ (Mittwoch, 04. Juli 2018 09:45:00)

Pfarreien im „Primizfieber“

Drei Neupriester feierten ihre erste Heilige Messe

Am vergangenen Sonntag feierten die drei Neupriester, die erst eine Woche zuvor von Bischof Konrad im Augsburger Dom geweiht worden waren, in ihren Heimatgemeinden Primiz. Die SonntagsZeitung hat zusammengestellt, wie die drei Pfarreien dieses Fest gestalteten:

„Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben.“ Diesen Primiz-Spruch wählte der Pfaffenhofener Primiziant Simon Fleisch­mann. Frauen aus der Pfarrgemeinde breiteten die ersten Worte als schmucken Teppich auf dem Platz vor dem Altar aus. 

Der Primiztag begann unter der Tür des Pfaffenhofener Pfarr­hau­­ses. Die Stadtkapelle stand bereit und führte den festlichen Kirchenzug an. Ortspfarrer Albert L. Miorin hieß alle willkommen. Kirche sei immer Baustelle für das Reich Gottes, sagte er. So deutete er den Dienst der Christen in der Welt – und auch die Situation, dass sich die Heimatkirche von Fleisch­mann mitten in Renovierungsarbeiten befindet.

Der Primiziant freute sich über die vielen Mitfeiernden. Besonders gedachte er des unvergessenen Pfaffenho­fe­ner Stadtpfarrers Frank Faulhaber, der ihn in der ersten Zeit seines Aufbruchs in Richtung Priestertum intensiv begleitet habe.

Primizprediger Pater Thomas Schuster, der geistliche Direktor des Exerzitien­hauses Leitershofen, erinnerte daran, dass die eigentliche Hei­mat Gott ist: „Auf ihn hin sind wir unterwegs. Er ist das Ziel unseres Lebens.“ 

Am Ende des Gottesdienstes überreichte Anton Westner, stellvertretender Landrat des Landkreises Pfaffen­hofen, einen „kleinen Schutzengel“ und wünschte dem Neupriester, dass es ihm gelinge, die Herzen und Gedanken der Menschen zu erreichen. Pfarrgemeinderats-Vor­sit­zende Waltraud Daniel überbrachte die Segens­wün­sche der Heimatgemeinde und überreichte den Primizkelch als Geschenk der Pfarrei. (am)

Mit der Sonne um die Wette zu strahlen schien André Harder, der seine Primiz in der Heimatpfarrei Maria Hilf in Krumbach feierte. In der vollbesetzten Pfarrkirche Maria Hilf, in der er unter dem damaligen Stadtpfarrer Karl Hagenauer zwölf Jahre lang als Ministrant wirkte, feierte er seine Primiz. 

Schon am Vortag hatten die kirchlichen und politischen Gemeindevertreter, Ministranten-, Kindergarten- und Chorgruppen, der Musikverein Edenhausen und zahlreiche Bürger den Jungpriester im Heilbad Krumbad begrüßt. Mit Reden, eigens für den Anlass getexteten Liedern, netten Einlagen und manch sinnvollem Geschenk, etwa einem von den Ministranten überreichten Gutschein für Winterreifen, wurde Harder willkommen geheißen und im Fußmarsch zur Pfarrkirche begleitet.

Kazimierz Piotrowski, Pfarrer von Maria Hilf, freute sich darüber, „dass du, lieber André, das Wort Gottes nicht überhört und deine Berufung angenommen hast“. Die Festpredigt hielt Dekan Thomas Rauch aus Bobingen, der sich auf die Worte Jesu zum Synagogenvorsteher Jaïrus bezog: „Sei ohne Furcht, glaube!“ Dies sei eine großartige Botschaft, die zeige, dass „unser Glaube das Leben nicht schwer, sondern leicht machen will“. „Lieber André, bewahre dir dein Strahlen, deine Freude, deine Begeisterung“, sagte Rauch. 

Nach der von den Kirchenchören Krumbach und Niederraunau unter der Leitung von Michael Dolp musikalisch gestalteten Messe bot sich beim Empfang auf dem Kirchplatz die Möglichkeit zum Gespräch mit dem Neupriester. (tn)

Die Pfarrgemeinschaft Mariä Heimsuchung in Echsheim mit rund 500 Seelen war im Primizfieber: Tobias Seyfried feierte seine erste Heilige Messe bei strahlendem Sonnenschein. Vom Deutschherrenplatz ging es in einem festlichen Zug durch den Ort zum Elternhaus, um ihn abzuholen. Hier segnete Seyfried die Fahnenbänder für die anwesenden Vereine, ehe sich der lange Zug zum Sportplatz bewegte. Dort war eine große Tribüne installiert und Bestuhlungsreihen aufgestellt worden. 

Der Neupriester wurde angeführt von einer kleinen Ministrantenschar, dem Ortsgeistlichen Klemens Kiser, dem Praktikumspfarrer und Prediger Professor Thomas Schwartz sowie weiteren Geistlichen. 

Mit dem Überziehen eines von der Pfarrgemeinde gestifteten Messgewandes, das auf der Rückseite Maria mit dem Jesuskind und auf der Vorderseite den Auferstandenen zeigt, begann der feierliche Gottesdienst für den Neupriester. Musikalisch umrahmt wurde er vom Wiesenbacher Kirchenchor und der Musikkapelle Pöttmes, der Seyfried rund zehn Jahre angehörte. 

Einen Beruf könne man wählen, zu einer Berufung müsse man aber „ja“ sagen, und das sei nichts für Feiglinge, sagte Primizprediger Professor Schwartz. Seyfrieds Primizspruch „Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden“, bedeute, sich auf die Dinge einzulassen und nicht über ihnen zu stehen. 

Nach dem Primizsegen für die rund 2000 Gläubigen ging der Festzug zum nördlichen Ortsende, wo in der Maschinenhalle der Familie Mayr Erfrischungsgetränke, das Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen angeboten wurden. (as)

04.07.2018 - Bistum Augsburg