Prayerfestival Marienfried 2018

Gemeinschaft und Herzlichkeit

PFAFFENHOFEN – Fünf Tage lang, vom 8. bis zum 12. August, fand in der Gebetsstätte Marienfried bei Pfaffenhofen im Landkreis Neu-Ulm das Internationale Prayerfestival 2018 der katholischen Bewegung Jugend 2000 statt. Über 1500 junge Leute und (bei den täglichen Gottesdiensten) zahlreiche weitere Besucher aller Altersgruppen folgten der Einladung, den eigenen Glauben neu zu erforschen und zu vertiefen.

Unter dem diesjährigen Leitgedanken „Be not afraid! - Fürchte dich nicht!“ konnten Jugendliche und Junggebliebene Kirche hier als große Gemeinschaft erleben und sich nachhaltig für ihr Alltags- und Glaubensleben stärken lassen. „Wir sind mit der Teilnehmerzahl sehr zufrieden“, sagte Julia Kleinheinz, die zum Bundesleitungsteam von Jugend 2000 gehört.

Nur lobende Worte fand sie für den bereits verabschiedeten Wallfahrtsdirektor Clemens M. Henkel, der als Auslandsseelsorger nach Portugal geht: „Er war immer für uns da und hatte jederzeit ein offenes Ohr für unsere Anliegen.“ Sehr erfreut zeigte sich das Team um Florian Schmutz, Leiter von Jugend 2000 in Deutschland, nicht nur über die große Teilnehmerzahl, sondern auch darüber, dass recht viele der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sogar die ganzen fünf Tage lang dablieben und mitmachten. „Es ist einfach schön zu sehen, dass sich so viele junge Leute nach dem Vorbild der Muttergottes für Jesus begeistern“, betonte auch Richard Sohler, der 1990 zu den Gründern von Jugend 2000 in Deutschland zählte.

In Gesprächsrunden, Gebetskreisen und Workshops konnten sich die jungen Teilnehmer intensiv mit Glaubensfragen und den Herausforderungen des Alltagslebens auseinandersetzen, wobei ihnen Geistliche, Ordensleute und andere interessante Ansprechpartner zur Verfügung standen. Im großen Zelt, wo fünf Tage lang das Allerheiligste angebetet werden konnte, wurde täglich nach dem Rosenkranz die Heilige Messe gefeiert, wobei die schwungvoll aufspielende Jugend 2000-Live-Band samt Chor jedes Mal die musikalische Gestaltung besorgte.

Einer der Zelebranten war der Schweizer Weihbischof Marian Eleganti, der in seiner Predigt die Jugendlichen dazu aufrief, „das Ego zu überwinden und nicht nur nehmen und genießen zu wollen“. Heilige seien Menschen, die die Selbstsucht ablegen konnten, um dienen, Beistand leisten und geben zu können. „Fürchtet euch nicht, denn Gott kann uns zu Großem befähigen!“, ermutigte der Geistliche, der sich bei passender Gelegenheit, einem Marienlied etwa, auch selbst klangschön auf der Gitarre zu begleiten versteht.

Und was ist aus der Sicht der jungen Leute das Besondere am Prayerfestival? „Hier merkt man, dass man als Christ nicht allein ist“, meinte der 22-jährige Josef aus Peiting, während Dominik (19) und Benedikt (21), beide aus Steingaden, und Johannes (18) aus Wildsteig sich beim Prayerfestival „vom Alltagsstress befreit“ wissen und „die Gemeinschaft und Herzlichkeit“ hervorheben.

Zum zweiten Mal waren Veronika (26) aus Grassau und Verena (22) aus Moosburg dabei, während die beiden 14-Jährigen Katharina und Theresa ihr Debüt absolvierten. „Kirche erlebt man hier sehr lebendig, und man kann Kraft auftanken für den Alltag“, beteuerten alle vier, was auch von  Julia (24) aus Wiedergeltingen bestätigt wurde, die „durch die Begegnung mit Gott und mit jungen Christen darin bestärkt wird, mutig zum Glauben zu stehen“. Auch Ricardo (23) und seine Schwester Raphaela (20), die aus Mainz beziehungsweise Heidelberg angereist waren, sehen in den fünf Tagen des gemeinschaftlichen Glaubenserlebnisses eine Quelle, „aus der man im Alltag schöpfen kann“.

Beim Abschlussgottesdienst lobt der in Tirol wirkende Pater Ulrich Berkmüller als Prediger das Engagement von Jugend 2000, rief die mitzelebrierenden Priester dazu auf, „ihre Rolle als Gnadenquellen beherzt anzunehmen“, und lud die jungen Leute dazu ein, „sich nicht für eine von Menschen erzeugte, künstliche Welt der Computerspiele, sondern für die von Gott erschaffene reale Welt zu begeistern“.                                                                                                             Thomas Niedermair