Schulpastoraltag

Hilfen für den Schulalltag

OGGENBURG – Mit Worten und Argumenten wurde gestritten, auch bewusst mit Gesten und Mienenspiel provoziert, dann gar mit fast schwerelosen Schaumstoffschlägern nachhaltig aufeinander eingeprügelt. Die elf Arbeitskreise, die zum „8. Schulpastoraltag“ der Diözese Augsburg im Kloster Roggenburg gebildet worden waren, erwiesen sich als durchaus einfallsreich und vielgestaltig – alles unter dem weitgefassten Thema „Frieden in der Schule sichtbar machen“.

Seit 15 Jahren schon veranstaltet die Abteilung Schule und Religion der Diözese einmal jährlich eintägige Weiterbildungsveranstaltungen für Religionslehrer. Dabei wechselt der Roggenburger Schulpastoraltag mit dem „Tag der Religionslehrer“ in Augsburg. Konzentrieren sich die Augsburger Angebote ausschließlich auf den eigentlichen Religionsunterricht, seinen Inhalt und seine Gestaltung, so bietet Roggenburg Hilfen für den Schulalltag außerhalb der Klassenräume an. 

„Das kann die stille Pause sein“, erklärt Schulpastoralreferent Markus Moder, „in der Lehrer und Schüler einfach ein paar Minuten still beieinander sitzen.“ Üblich sind auch vor Unterrichtsbeginn kurze Morgenmeditationen mit Frühstück oder auch nur schlicht das offene Ohr des Pädagogen für den Schüler. Einen weiten Bereich stellen schließlich Leben und Geschehen auf dem Schulgelände dar, diesmal zusammengefasst unter dem übergreifenden Titel „Gesten und Worte des Friedens in der Schule sichtbar machen“.

Zu den elf Arbeitskreisen oder auch Workshops am vergangenen Samstag waren 170 Lehrkräfte aller Schularten in Roggenburg zusammengekommen. Unter ihnen auch einzelne Gäste aus dem Bistum Eichstätt und aus Nürnberg, „was den ,internationalen‘ Charakter unserer Veranstaltung unterstreicht“, meinte Bernhard Rößner, Abteilungsleiter für Schule und Religionsunterricht im Bischöflichen Ordinariat scherzhaft. Auch eine Protestantin war dabei, was Markus Moder begrüßte: „Obwohl dies keine ökumenische Veranstaltung ist, sind Gäste anderer Konfession durchaus willkommen“. 

Übungen im Freien

Konflikte gehören zum Leben, stellten die Teilnehmer eines Workshops fest und suchte nach Antworten zur Frage, „wie werden Konflikte an der Schule fair ausgetragen?“ Um Erlebnispädagogik ging es an anderer Stelle, ums Beenden von Mobbing ohne Schuldzuweisung auch. Über praktische Übungen im Freien wurden Beiträge zum friedlichen Miteinander zusammengetragen. Unter dem Thema „suche Frieden“ schlug ein Arbeitskreis schon mal einen weiten Bogen zum kommenden Katholikentag in Münster. Frieden sei kein Selbstzweck, hieß es, sondern elementares Grundbedürfnis eines jeden Menschen. 

Sogar die Sternsinger fanden ihren Platz in Roggenburg und führten die Aktion Dreikönigssingen mit dem Schulalltag zusammen. Friede kommt aus der Zufriedenheit lehrte ein Workshop.  „In der Schule können wir als Lehrer Türöffner für den Frieden sein“, trug Markus Moser im Plenum der Veranstaltung vor. Das bedeute zugleich, dass die in Roggenburg versammelten Lehrkräfte ihr zusätzlich gewonnenes Wissen im Schulalltag auch tatsächlich weiterverbreiteten. Das geschehe, sagte er im Gespräch mit der SonntagsZeitung, in der schulinternen Lehrerfortbildung, an einzelnen Orten, aber auch mit regelrechten Workshops, die sich an Roggenburg orientierten. 

Eröffnet worden war die Veranstaltung mit einem Gottesdienst in der Klosterkirche und einer Predigt Weihbischof Florian Wörners zum Thema der Pastoral.

Gerrit-R. Ranft 

03.05.2018 - Bistum Augsburg , Jugend