Pontifikalvesper zum Ersten Advent

Kunst ist Verkündigung

REGENSBURG (pdr/sm) – Zum ersten Adventssonntag hat Bischof Rudolf Voderholzer am Samstagnachmittag eine Pontifikalvesper im Hohen Dom St. Peter gefeiert. Dabei rief der Oberhirte des Bistums Regensburg die Pfarreien mit deutlichen Worten zur Unterstützung von Künstlern und Künstlerinnen, insbesondere von solistisch wirkenden Sängern und Sängerinnen auf. 

In Zeiten von Corona sind vielen von ihnen aufgrund des häufigen Verzichts auf Orchestermessen während der Gottesdienste Einnahmen sowie nicht selten die Lebensgrundlage weggebrochen. Bereits anlässlich des Festes der heiligen Cäcilia hatte der Augsburger Bischof Bertram Meier in einem ähnlichen Sinne eine Initiative gestartet. 

Bischof Voderholzer wies nun darauf hin, dass die Kirche stets Künstler sowie Musiker gefördert habe. Musik und auch die darstellende Kunst seien immer ein Mittel der Verkündigung, sagte der Bischof von Regensburg.

Beginn des Kirchenjahrs

Zu Beginn des Vespergottesdienstes hatte der Bischof auf dem Platz am verschlossenen Südportal des Domes gebetet. Gemäß dem adventlichen Lied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ überschritt der Bischof zusammen mit Dompropst Franz Frühmorgen sowie Domdekan Prälat Johann Neumüller und dem assistierenden Diakon Michael Weißmann die Schwelle in die Kathedrale hinein; nicht zuletzt um zu verdeutlichen, dass mit dem Advent das neue Kirchenjahr beginnt. Der Bischof entzündete die erste Kerze auf dem Adventskranz im Dom. 

Hauskirche pflegen

„Richtet euch auf und erhebt euer Haupt, denn Jesus Christus, die Erlösung, ist nahe“ war von den erneut auf höchstem Niveau den Gottesdienst gestaltenden Domspatzen gesungen worden. Um der Ankunft des Erlösers selbst in der Welt entgegenzugehen, sollen nicht zuletzt die adventlichen Hausgottesdienste dienen, zu denen wie bereits in den vergangenen Jahren erneut Gestaltungsvorschläge zur Verfügung gestellt werden. Bischof Voderholzer legte diese Hausgottesdienste den Gläubigen sehr ans Herz, sie gerade in der momentanen Situation in der Gemeinschaft der Hauskirche zu beten.

In seiner Predigt griff Bischof Voderholzer die Corona-Pandemie sodann thematisch auf. Er sprach sich dagegen aus, dass die Pandemie die Wahrnehmung der Existenz verändert. Denn auch in der Zeit nach Corona werde es Krankheit und Tod geben – auch danach werde es notwendigerweise die Hoffnung über die Wiederherstellung der eigenen Gesundheit hinaus geben: „Wir werden auch nach Corona den Zuspruch im Glauben brauchen.“

Krippenwege nachgehen

Auch empfahl Bischof Voderholzer den Gläubigen sowie überhaupt der Öffentlichkeit, den ersten ökumenischen Krippenweg in Regensburg nachzugehen. Solche Krippenwege gibt es auch in anderen Städten des Bistums. Im Anschluss an die Vesper erfolgte die Eröffnung des ersten ökumenischen Krippenweges in Regensburg.

02.12.2020 - Bistum Regensburg