Prämonstratenser in Windberg feiern Ordensgründung durch Norbert von Xanten vor 900 Jahren

Nuntius überbringt Papst-Glückwünsche

WINDBERG (ih/sm) – Am vergangenen Sonntag haben die Prämonstratenser nicht nur den Festtag ihres Ordensgründers Norbert von Xanten (6. Juni) gefeiert, sondern auch das Jubiläum der Ordensgründung vor 900 Jahren. Im Kloster Windberg (Landkreis Straubing-Bogen) feierte der Apostolische Nuntius Kurienerzbischof Nikola Eterović das Jubiläum mit den Chorherren. Er überbrachte die Glückwünsche von Papst Franziskus und feierte zwei festliche Pontifikalgottesdienste mit der Ordensgemeinschaft, der Pfarrgemeinde und mit Ehrengästen. 

Herzliche Begrüßungsworte fand Abt Hermann Josef Kugler für den Vatikanbotschafter in der Pfarr- und Klosterkirche Windberg. Er erinnerte an die Gründung des Ordens und die Idee des Gründers Norbert von Xanten: Seelsorger sollen wie die Apostel aus einer Gemeinschaft he­raus wirken. Die Spiritualität des Ordens verbindet somit drei Elemente: die Gemeinschaft der Priester, das geistliche Ordensleben und die Seelsorge. Zu den Hauptaufgaben der asketisch lebenden Prämonstratenser gehören Predigt, Unterricht und Pfarrseelsorge. 

Abt Kugler blickte aber auch auf andere geistliche Gemeinschaften, die damals entstanden sind. Und so freute er sich über das Mitfeiern befreundeter und benachbarter Ordensleute: Die Franziskanerinnen aus Aiterhofen und Mallersdorf, die Ursulinen aus Straubing, die Dillinger Franziskanerinnen, die Franziskaner vom Bogenberg, die Barmherzigen Brüder und die Benediktiner aus Metten waren der Einladung gefolgt.    

In seiner Predigt erinnerte Nuntius Eterović an die Grundsteinlegung des Prämonstratenserordens im Jahr 1121 durch Norbert von Xanten. Er war ein unnachgiebiger Reformer und hatte hohe Ansprüche sowohl an die Priester als auch an die Gläubigen. Noch zu seinen Lebzeiten sind 120 Klöster entstanden und im Jahr 1200 gab es weltweit bereits 500 Prämonstratenserklöster. Als Spiritualität der Chorherren beschrieb Eterović die Priestergemeinschaft, das geistliche Ordensleben und die engagierte Seelsorge. „Gemeinsam mit Gott bei den Menschen“ sei ein Leitwort für die Prämonstratenser. So habe es auch der emeritierte Generalabt Thomas Handgrätinger zusammengefasst in seinem Buch, das als Vermächtnis für die Zukunft des Ordens zum Jubiläum erschienen ist.

Nuntius Eterović überbrachte aber auch die Glückwünsche von Papst Franziskus und seinen Dank für das ständige Gebet. Dabei erinnerte er daran, dass dem heiligen Norbert die lebendige Beziehung zur Kirche von Rom, zum Papst sehr wichtig gewesen sei. So habe er dreimal in seinem Leben Rom besucht und auch in schwierigen Zeiten treu zur Kirche gehalten. 

Zur Kollekte kündigte Abt Hermann Josef Kugler an, dass sie für die indischen Mitbrüder in Kerala bestimmt sei, die das Haus „Neues Leben“ für Kinder mit verschiedenen Krankheiten aufgebaut haben. Musikalisch wurde der Festgottesdienst auf besonders feierliche Art gestaltet durch Dekanatskirchenmusiker Peter Hilger an der Orgel und ein Bläserquartett mit Paul Windschüttl und Stefan Binder an den Trompeten sowie Klaus Fischer und Jürgen Malterer an den Posaunen. 

Nach dem Festgottesdienst gab es unter strenger Rücksicht auf die  Corona-Bedingungen ein „Flying Büffet“ in den weitläufigen Räumen der Klosteranlage für die geladenen Gäste. Die Ausstellung „Der heilige Norbert und die Prämonstratenser“ im alten Pfarrhof kann derzeit nur digital über die Homepage des Klosters besucht werden.

09.06.2021 - Bistum Regensburg , Jubiläum