Jamaika-Verhandlungen

Anselm Grün empfiehlt Konklave

Die Jamaika-Verhandlungen in Berlin hätten nach Meinung des Benediktinerpaters Anselm Grün mit einem Konklave bessere Chancen gehabt. „Sich streiten, ohne dass ständig die Öffentlichkeit drum weiß: Das ist sicher ein guter Weg, um miteinander eins zu werden“, sagte der christliche Bestseller-Autor.

Stattdessen hätten die Protagonisten in der Öffentlichkeit permanent Rede und Antwort gestanden. „Wenn man ständig rechtfertigen und begründen muss, dann bewegt sich da nix.“

In Konfliktsituationen sollten Menschen erst einmal still werden, empfiehlt Grün, der auch immer wieder Manager coacht. „In der Stille können sie sich frei fühlen, um wahrzunehmen, was sich da verhakt hat.“ Müsse man ständig reden, „dann werde ich die alten Argumente wieder benutzen und mich noch mehr versteifen“. Die jetzige Pause sollte zum Innehalten und Nachdenken genutzt werden. Das Beharren auf den alten Positionen sei ein Zeichen von Unreife.

Auch eine Wanderung könnte den Verhandlern helfen, schlägt Grün vor. „In der Bibel steht: Können denn zwei miteinander wandern, ohne einig zu werden.“ Das wäre eine Chance, erklärte der Pater. „Dann kommt was in Bewegung.“

KNA

23.11.2017 - Politik