Vorbereitung der Passionsspiele 2020

Jesus-Darsteller will jüdische Seite besser kennenlernen

Der Jesus-Darsteller der Oberammergauer Passionsspiele 2020, Frederik Mayet, will sich bis zum Probenstart Ende des Jahres noch einmal genauer mit dem Judentum beschäftigen. „Ich finde, man muss auch die jüdische Seite von Jesus kennen, um ein gutes Gesamtbild von ihm zu bekommen“, sagte Mayet dem „Münchner Merkur“. Durch die jüngste Reise der Hauptdarsteller ins Heilige Land sei insgesamt die Saat gelegt worden, jetzt könne sie keimen: „Wir sind eine super Gruppe, die Zusammenarbeit macht viel Spaß.“

Beim Besuch der Original-Schauplätze wie etwa am See Genezareth seien ganz besondere Bilder im Kopf entstanden, erzählte Mayet. „Man sieht die Landschaft und weiß, dass sie vor 2.000 Jahren, als Jesus dort seine Bergpredigt gehalten und seine Wunder vollbracht hat, schon so ähnlich ausgeschaut hat.“ Da fühle man sich der Person Jesu plötzlich sehr nahe. Als die Gruppe am Sabbat an der Klagemauer in Jerusalem gewesen sei, habe ihn sehr beeindruckt, wie dort die Religion wertgeschätzt werde, sagte Mayet. „Ich würde mir wünschen, dass es sich bei uns auch wieder mehr in diese Richtung entwickeln würde.“

Je mehr er sich mit Jesus beschäftige, desto begeisterter sei er von ihm, erzählte Mayet, der zum zweiten Mal nach 2010 die Hauptrolle zugesprochen bekommen hat. Jesus habe Haltung gehabt, etwa, als er sich für die Armen starkgemacht habe. „Das ist heute noch genauso wichtig wie damals.“ Gerade diese sozialen Aspekte wolle Spielleiter Christian Stückl in der Passion besonders herausarbeiten, verriet Mayet.

KNA

26.09.2019 - Kultur , Theater , Weltkirche