„Mach eine Pause, bevor du auf 'senden' klickst.“

Kardinal warnt vor sozialen Netzwerken

Der kanadische Kardinal Thomas Christopher Collins warnt vor den gesellschaftlichen Risiken sozialer Netzwerke: „Wir haben technische Beziehungen zu Menschen, die nicht anwesend sind, während wir für die, die persönlich anwesend, abwesend sind“, sagte der Erzbischof von Toronto im rheinland-pfälzischen Vallendar bei Koblenz.

Auch eine zu starke Handynutzung könne zu oberflächlichem Verhalten führen: „Wir vergessen die Menschen um uns herum, während wir uns auf die Displays unserer kleinen Maschinen konzentrieren.“ Wenn echte menschliche Beziehungen durch virtuelle ersetzt werden, könne dies zu unzähligen „Inseln der Einsamkeit“ führen.

Collins sagte, die abstrakte, unpersönliche Technologie sozialer Medien könne dazu führen, dass Menschen verletzende Inhalte posten, die sie von Angesicht zu Angesicht nicht sagen würden. Collins riet: „Mach eine Pause, bevor du auf 'senden' klickst.“

Für seine Priesteramtskandidaten habe er ein „Medienfasten“ eingeführt, bei dem die Seminaristen bis auf einen Tag pro Woche auf jegliche Medienaktivität verzichteten. Der Kardinal äußerte sich im Rahmen eines theologischen Kongresses aus Anlass des 70. Geburtstags von Kardinal Gerhard Ludwig Müller an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar.

KNA

01.03.2018 -