Brotzeit als Lösegeld

Katholischer Pfarrer hilft beim Maibaumklau

Mit Hilfe des katholischen Pfarrers haben rund 15 Ministranten im niederbayerischen Ort Edenstetten und Bernried am Sonntagabend den Maibaum des örtlichen Trachtenvereins gestohlen. Aufbewahrt wurde das 24 Meter lange Diebesgut in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus, wie die „Passauer Neue Presse“ (Dienstag) berichtet. Möglich wurde die Aktion durch ein Ablenkungsmanöver des Pfarrers. Dieser hatte den Kirchenpfleger, in dessen Berghof der Maibaum versteckt war, zu einer Besprechung eingeladen, wie das Blatt berichtet. So konnten die Ministranten ungestört den Baum in die Kirche bringen. Unterstützt wurden sie dabei von ihren Vätern.

Trotz der Aktion musste der Ort dem Bericht zufolge jedoch nicht auf den traditionellen Baum verzichten. Nach einem gemeinsamen Mittagsgebet von Trachtenverein und Ministranten am Dienstag sei er wieder zurückgegeben worden. Als Auslöse erhielten die Messdiener Brotzeit und Getränke beim Maibaum-Aufstellen. Der Maibaum-Diebstahl gehört in Bayern zum Brauchtum. Meist erfolgt er durch Burschen aus dem Nachbarort. Als Lösegeld wird meist eine Brotzeit samt Getränken fällig.

KNA

02.05.2018 - Feiertage & Brauchtum