Ohne ökumenische Jury

Keine Preise der Kirchen bei der diesjährigen Berlinale

Die Kirchen werden bei der diesjährigen Berlinale pandemiebedingt keine eigenen Preise vergeben. Es sei leider keine Ökumenische Jury möglich, erklärte ein Sprecher der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstag auf Anfrage. Seit 1992 sind die katholische und die evangelische Kirche mit einer gemeinsamen Jury bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin vertreten. Ihre Preise würdigen Filme, die für spirituelle, menschliche und soziale Werte sensibilisieren.

Die katholische Filmarbeit trage die Entscheidung - wenn auch mit großem Bedauern - mit und freue sich auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr, sagte der Sprecher weiter. Die fortdauernde Wertschätzung der Ökumenischen Jury als wichtiger Bestandteil des Filmfestivals sei von den Veranstaltern ausdrücklich ausgesprochen worden. Umgekehrt erweise sich auch die katholische Filmarbeit als absolut solidarisch mit der Berlinale. "Filme und ihre zugehörigen Narrationen sind und bleiben ein möglicher Erkenntnisort und Erfahrungsraum für Menschen", hieß es.

Die Ökumenische Jury vergibt traditionell einen Hauptpreis für einen Film aus dem Wettbewerb sowie jeweils eine Auszeichnung für Filme aus den Bereichen Panorama und Forum.

Die 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin sind wegen der Corona-Pandemie in zwei Teilen geplant: Zunächst wird es für Fachpublikum vom 1. bis zum 5. März eine Online-Veranstaltung geben. Dabei wird die Internationale Jury bereits über die Vergabe der Hauptpreise, des Goldenen und der Silbernen Bären, entscheiden. Vom 9. bis zum 20. Juni ist zudem noch ein Sommerspezial für das breite Publikum geplant. Dann ist auch eine feierliche Preisverleihung vorgesehen. Die Berlinale gilt als größtes Publikumsfilmfestival der Welt.

KNA

11.02.2021 - Kino , Ökumene , VIP