Woche der Brüderlichkeit

Peter Maffay mit Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet

Der Musiker Peter Maffay (68) ist am Sonntag in Recklinghausen mit der Buber- Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet worden. Der Sänger wurde für sein entschiedenes Eintreten gegen Antisemitismus und Rassismus gewürdigt, wie der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit erklärte.

Maffay, der sich mit seiner Stiftung für sozial benachteiligte Kinder und für den israelisch-palästinensischen Jugenddialog einsetzt, sagte bei der Verleihung: "Ohne Dialog werden wir die Probleme unserer Welt nicht lösen." Israel und Palästina seien ein internationaler Hotspot. "Wenn wir hier etwas erreichen, wird das auch auf andere Regionen der Welt ausstrahlen."

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bescheinigte dem Musiker, im Geiste von Martin Buber zu wirken. "Denn Martin Buber hat uns mit seiner Ich-Du-Philosophie gezeigt, dass ein Mensch erst Würde und Identität gewinnt, wenn er sich nicht nur um sich selbst dreht, sondern sich auch für das Du des anderen Menschen öffnet." Laschet regte mit Blick auf den 80. Jahrestag der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 eine gemeinsame Erklärung von Christen, Juden und Muslimen gegen Hass, Gewalt und Intoleranz an.

Die Buber-Rosenzweig-Medaille, die der Koordinierungsrat seit 1968 vergibt, ist benannt nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929). Mit der Preisverleihung wurde zugleich die bundesweite Woche der Brüderlichkeit eröffnet. Sie steht unter dem Motto "Angst überwinden – Brücken bauen". Das Thema greife "die aktuellen, begründeten und diffusen Bedrohungen und Ängste in der Gesellschaft auf", erklärten die Veranstalter. Die Aktionswoche stelle beispielhaft Modelle vor, durch die Angst überwunden und Begegnungen vorangetrieben werden könnten. In ganz Deutschland gibt es bis zum 18. März Veranstaltungen zum Jahresthema.

Der aus Rumänien stammende Peter Maffay, der mit 18 Nummer-Eins-Alben zu den weltweit erfolgreichsten Rockmusikern gehört, ermutigte zum aktiven Einsatz für Toleranz und gegen Extremismus, "weil wir zu den weltweit wenigen Gesellschaften gehören, in denen die Demokratie funktioniert". Die katholische Ko-Präsidentin des Koordinierungsrates der 84 deutschen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die Augsburger Theologin Margaretha Hackermeier, bezeichnete Maffay als einen "mutigen und beharrlichen Brückenbauer". Mit seinem Engagement und seiner Empathie überwinde er Ängste und schaffe Vertrauen. Die Moderatorin der Veranstaltung, die ZDF-Journlaistin Gundula Gause, würdigte den am Sonntag verstorbenen Kardinal Karl Lehmann als "einen Brückenbauer der Ökumene und des inter-religiösen Dialogs".

KNA

12.03.2018 - Deutschland