Schlagersänger Orloff:

"Ich möchte nicht missionieren"

Für den Schlagersänger Peter Orloff (Schwarzmeer Kosaken-Chor) gehört Gott nach eigenem Bekunden "irgendwie" zum Leben. Zugleich trage er den Glauben aber nicht vor sich her. "Ich möchte nicht missionieren, weil ich keinem vorschreiben möchte, was er glauben soll", sagte Orloff in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de.

Es sei selten, dass er mit Kollegen über Gott spreche - er werde auch kaum darauf angesprochen. "Ich freue mich immer sehr, wenn sich Kollegen vor einem Auftritt bekreuzigen, weil das auch bedeutet, dass sie den Schutz von Gott suchen. Das ist eine sehr gute Empfehlung, und das verbindet", sagte der Musiker.

Orloff sagte, dass die liturgischen Gesänge der orthodoxen Kirche, der Schlager und die Opernmusik ihn schon als Kind sehr beeinflusst und musikalisch zu dem hätten werden lassen, der er sei. Er empfinde sich als "lebendes Beispiel" für Ökumene. "Mein Vater war orthodoxer Gläubiger, aber evangelischer Theologe, ich bin orthodox und habe auch einen starken emotionalen Bezug zur katholischen Kirche. Ich nehme, wenn es geht, jedes Jahr den Segen des Papstes live entgegen."

Orloff betonte: "Der erste Auftritt von Papst Franziskus hat mich sehr berührt, aber ich hatte auch schon zu Kardinal Ratzinger einen großen Bezug. Er ist ein hochintelligenter Mann, in der Sache sehr bestimmt und dabei doch mit einem fast kindlichen Glauben, den er auch intensiv kommuniziert."

Er trete oft in katholischen Kirchen auf und denke daher, dass die Konzerte auch ein Teil Ökumene seien, betonte der Sänger. "Es ist für mich jedes Mal ein 'nach Hause kommen'." Die Ökumene sei wichtig für die Zukunft. "Wenn der Glaube auseinanderfällt oder nachlässt, werden wir für die Zukunft nicht gut aufgestellt sein."

KNA

05.08.2019 - Deutschland , Musik