Erfolgreiche Brut

Seltene Wanderfalken auf Augsburger Basilika

Auf dem Turm der Augsburger Basilika Sankt Ulrich und Afra sind zwei Wanderfalken flügge geworden. Die Tiere sind eine Besonderheit, erklärte Bernd-Ulrich Rudolph vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). „Der Wanderfalke ist der schnellste Raubvogel der Welt: Er stößt mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde aus der Luft auf seine Beute hinab.“

In Bayern gebe es etwa 250 bis 300 Brutpaare von Wanderfalken, ergänzte Rudolph. Damit sei die Art nicht häufig, aber auch nicht gefährdet. „Früher war das anders: Der Wanderfalke war in den 1960er und 70er Jahren wegen Gifteinsatz und Wilderei fast ausgestorben.“ Dank Rettungsmaßnahmen seien die Bestände heute wieder stabil.

Auf der Ulrichskirche brüteten die Vögel seit Anfang der 2000er Jahre, nachdem man für sie in einer Fensteröffnung am Turm einen Nistkasten angebracht habe. Allerdings gebe es in Augsburg auch Menschen, die sich nicht über dieses Vorkommen freuten: „Vergangenes Jahr haben wir vergiftete bunte Federn gefunden“, erklärte Rudolph. Diese stammten wohl von Taubenzüchtern, die Angst um ihre Tiere und dann eines davon sozusagen als Ausschuss präpariert hätten, um den Falken auf diese Weise den Garaus zu machen. „Das ist natürlich hochgradig kriminell“, kritisierte Rudolph.

KNA