Das Printenmädchen vor dem Kaffeehaus Van den Daele erinnert an das Aachener Traditionsgebäck. Im ältesten Kaffeehaus von Aachen wussten bereits die ersten Besitzer, wie gut Printen und Spekulatius zu einer Tasse Kaffee schmecken. Zu Ehren der „Öcher Printe“ ließ Leo van den Daele 1985 daher das Printenmädchen vom Bildhauer Hubert Löneke anfertigen.
36 Jahre später steht das mit geografisch geschützter Angabe zertifizierte Produkt im Mittelpunkt der Ausstellung „Nicht nur zur Weihnachtszeit! – Aachen und die Printe“. Noch bis 29. August dreht sich im Couven-Museum mitten in der Altstadt alles rund um diese ganz spezielle Sorte brauner Lebkuchen.
„Aachen ist ohne die Printe nicht denkbar. Das merkt man nicht nur daran, dass es ganzjährig an jeder Ecke Printen gibt, sondern auch daran, dass Vereine, Preise und vieles mehr nach der Printe benannt sind und dass die Printenbäcker in ihrer Werbung immer wieder Bezüge zu Aachener Wahrzeichen herstellen“, betont Kuratorin Carmen Roebers die Relevanz der Printe für die Stadt.
200-jährige Geschichte
Die Aachener Printe kann auf eine mehr als 200-jährige Geschichte zurückblicken. Als beliebtes Reisesouvenir, als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen oder als Zutat für diverse Gerichte hat sie sich zu einem Ganzjahresgebäck entwickelt. In keiner anderen Stadt lassen sich auf engstem Raum so viele Backstuben finden. Die Bäckereien sind ein prägender Teil des Stadtbildes. Und über dem Aachener Weihnachtsmarkt auf dem Katschhof zwischen Dom und Rathaus prangt ein riesiger Printenmann als Wahrzeichen.
Die Schau widmet sich der Geschichte der Aachener Printe, den unterschiedlichen Motiven und Formen der Gebäckmodeln. Auch verschiedene Anlässe, zu denen das süße Naschwerk verschenkt wurde und wird, werden beleuchtet – vom Karneval bis zur Heiligtumsfahrt.
„Die Printe ist auch zur Heiligtumsfahrt ein sehr begehrtes Gebäck, das sich als Proviant auf langer Pilgerfahrt besonders gut eignet“, erklärt Roebers. „Denn sie enthält keine verderblichen Zutaten wie Milch, Ei oder Butter. In vergangenen Zeiten erfreute sich die mit entsprechenden Motiven versehene Pilgerprinte als Andenken an die Heiligtumsfahrt hoher Beliebtheit. Allerdings gehörte das Bildergebäck damals zu den hochpreisigen Produkten, das sich nur wohlhabende Pilger leisten konnten.“