„Ich setzte mich also an meine Schreibmaschine und schrieb: ‚Das Land, in dem Lukas der Lokomotivführer lebte, war nur sehr klein.‘ Das war der erste Satz, und ich hatte nicht die geringste Vorstellung, wie der zweite heißen würde.“ Michael Ende ließ sich von seiner im wahrsten Sinn endlosen Fantasie treiben. Das Resultat war eines der bekanntesten und charmantesten Kinderbücher aller Zeiten.
Der Schöpfer von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ wurde am 12. November 1929 in Garmisch geboren und wuchs in München auf. Sein Vater war der surrealistische Maler Edgar Ende, seine Mutter die Preziosenhändlerin Luise Bartholomä. Die Nazis brandmarkten die Werke seines Vaters als „entartete Kunst“.
1948, nach dem Abitur an einer Stuttgarter Waldorfschule, begann Michael Ende ein Schauspielstudium an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule. So hoffte er auf eine Karriere als Theaterautor. Ende hatte Engagements als Schauspieler an diversen Regionaltheatern, von 1954 bis 1962 arbeitete er als Filmkritiker für den Bayerischen Rundfunk. Nebenher schrieb er humoristische Texte für das politische Kabarett.