Gedenken an die Ermordeten

10.000 Teilnehmer bei "Marsch der Lebenden" in Auschwitz

Mehr als 10.000 Menschen aus der ganzen Welt haben am Donnerstag beim „Marsch der Lebenden“ im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz zum Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aufgerufen. Zu Beginn des jährlichen Gedenkmarschs für die Opfer des Holocausts erklangen am Lagertor mit der berüchtigten Aufschrift „Arbeit macht frei“ traditionelle jüdische Widderhörner, Schofars. Danach brachen die Teilnehmer vom einstigen Hauptlager ins drei Kilometer entfernte Lager Birkenau auf, den Hauptort des Massenmordes in Auschwitz.

Am Marsch beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter rund 60 Überlebende des Holocausts. Zudem nahmen auch die rumänische Regierungschefin Viorica Dancila und der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., teil. Mehrere junge Leute trugen israelische Fahnen und Transparente mit Appellen wie „Sagt Nein zum Antisemitismus“ und „Sagt Nein zum Rassismus“. Den ersten „Marsch der Lebenden“ gab es im südpolnischen Oswiecim (Auschwitz) 1998. Teilnehmer 2018 waren auch die Präsidenten Polens und Israels, Andrzej Duda und Reuven Rivlin.

In Auschwitz ermordeten die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg mindestens 1,1 Millionen Menschen. Etwa eine Million der Todesopfer waren Juden. Der israelische Holocaust-Gedenktag wird alljährlich am 2. Mai begangen.

KNA

03.05.2019 - Gedenken , Judentum , NS-Zeit