Rekordentschädigung

27 Millionen Dollar für vier Missbrauchsopfer

Die katholische Diözese Brooklyn entschädigt vier Opfer sexuellen Missbrauchs in einem Vergleich mit 27,5 Millionen Dollar (23,5 Millionen Euro). Die Opferanwälte erklärten laut US-Medienberichten (Mittwoch), dies sei die bislang höchste Summe für Einzelpersonen im US-Missbrauchsskandal.

Die vier Opfer, heute zwischen 19 und 21 Jahre alt, waren laut den Berichten im Alter von acht bis zwölf Jahren von einem Religionslehrer einer kleinen Pfarrgemeinde sexuell missbraucht worden. Der heute 67-Jährige gestand seine Schuld bereits 2011; er wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Jedes der Opfer soll 6,8 Millionen US-Dollar (5,8 Millionen Euro) erhalten.

Der ehemalige Katechismus-Lehrer Angelo Serrano hatte gestanden, die Jungen zwischen 2003 und 2009 sexuell missbraucht zu haben. Er war damals Leiter des Religionsunterrichts an der St. Lucy - St. Patrick-Kirche in Clinton Hill, Brooklyn, so die "New York Times". "Einige dieser Jungen waren in der zweiten Klasse, als der Missbrauch begann. Das hätte nie passieren dürfen", sagte Ben Rubinowitz, einer der Anwälte der Opfer.

In einer Erklärung stellte die Diözese fest, Serrano sei ein freier Mitarbeiter gewesen, kein Angestellter der Diözese. Serrano wurde 2009 verhaftet und verbüßt inzwischen eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren.

"Wir hoffen, dass dies ein weiterer Schritt nach vorne im Heilungsprozess ist", erklärte das Bistum. "Die Diözese setzt sich weiterhin dafür ein, dass ihre Pfarreien, Schulen und Jugendprogramme für die jungen Menschen, die uns anvertraut sind, sicher und geschützt bleiben."

Die Einigung wurde erzielt knapp zwei Wochen nachdem die New Yorker Generalstaatsanwältin Barbara Underwood mit einer zivilrechtlichen Untersuchung zu Missbrauch in allen Diözesen New Yorks begonnen hat. Untersucht wird, ob und wie die Diözesen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen überprüft und möglicherweise vertuscht haben. 

KNA

20.09.2018 - Ausland , Kriminalität