Altenhilfeverbände:

Politik muss Eigenanteil bei Pflege senken

Die kirchlichen Altenhilfe-Dachverbände VKAD und DEVAP bekräftigen ihre Forderung nach einer Weiterentwicklung der Pflegeversicherung. Der Eigenanteil für einen Platz im Pflegeheim liege im Durchschnitt bei 1.831 Euro pro Monat und sei damit für viele Pflegebedürftige nicht bezahlbar, sagte der Geschäftsführer des VKAD, Andreas Wedeking, am Dienstag auf der Bundestagung des katholischen Verbandes in Berlin. Es bedürfe einer politisch festgelegten Grenze für den Eigenanteil, um das Risiko der Sozialhilfebedürftigkeit von pflegebedürftigen Menschen zu senken.

Die Direktorin des Caritasverbandes Berlin, Ulrike Kostka, forderte zudem eine Einschränkung des "Leasingmarktes" in der Pflege. Demnach nimmt die Leiharbeit im Pflegebereich zu und stellt ein "großes Gefährdungspotenzial" für den Pflegebereich dar. Der Einsatz von Leiharbeitern in der Pflege könne bei Stammpersonal zu Frustration führen. "Ich finde es bedenklich, dass 'Leasing' zu einem kontinuierlichen Element der Pflege in Deutschland geworden ist", so Kostka.

Darüber hinaus müsse im Rahmen einer Weiterentwicklung der Pflegeversicherung auch ein Abbau von Sektorgrenzen im Pflegebereich erfolgen, betonte der VKAD-Geschäftsführer. Bei der Finanzierung der Altenpflege müsse die Trennlinie zwischen ambulanter und stationärer Pflege aufgelöst werden, hieß es von Seiten der Verbände.

Der VKAD warb in diesem Zusammenhang auch für eine positivere Wahrnehmung von Pflegeberufen.
Vorurteile wie eine geringe Entlohnung und schlechte Arbeitsbedingungen in der Pflegebranche würden Interessenten abschrecken und entsprächen nicht überall der Realität. Der Caritas zufolge erhalten Altenpfleger in Westdeutschland im Durchschnitt eine sehr ähnliche Vergütung wie andere Fachkräfte. "Es ist eine entsprechende Wertschätzung für den Beruf nötig, auch in finanzieller Hinsicht", sagte der Vorstandsvorsitzende des VKAD, Hanno Heil.

KNA

15.05.2019 - Deutschland , Politik