Drahtzieher unklar

Bewaffnete entführen 42 Menschen in Nigeria

Bewaffnete haben im Bundesstaat Niger im Norden Nigerias am frühen Mittwochmorgen bei einem Überfall auf das Internat einer staatlichen Schule 42 Personen entführt. Unter den Opfern befinden sich laut Medienberichten 27 Schüler des Government Science College in Kagara, das im Landkreis Rafi liegt. Die übrigen Entführten sind Lehrer sowie deren Angehörige, die ebenfalls auf dem Gelände wohnen. Eine Person wurde den Angaben zufolge getötet.

Laut lokalen Medienberichten überwältigten die Angreifer, die Militäruniformen trugen, zuerst die Wachleute und drangen dann in die Mitarbeiterwohnungen sowie die Schlafsäle ein. Nigerias Präsident Muhammadu Buhari ordnete die Entsendung von Militär- und Polizeieinheiten an. Buhari habe die Sicherheitskräfte angewiesen, für eine "sofortige und sichere Heimkehr aller Gefangenen" zu sorgen, hieß es. Nach Informationen der Tageszeitung "Daily Trust" soll ein Flugzeug der Luftwaffe im Einsatz sein. Auch werde das Gelände rund um die Schule durchsucht.

Nigers Gouverneur Abubakar Sani Bello kündigte laut Tageszeitung "The Punch" an, alle Internate in dem Bundesstaat zu schließen, um die Leben weiterer Schüler nicht zu gefährden. Auch sagte er, seine Regierung sei nicht bereit, Lösegeld zu zahlen.

Wer hinter der Entführung steckt, ist bisher nicht bekannt. In der Vergangenheit hat die Terrormiliz Boko Haram mehrfach Schulen überfallen, unter anderem im April 2014 die weiterführende Mädchenschule von Chibok. Von den anfangs 276 Verschleppten werden bis heute mehr als 100 vermisst. Im Dezember 2020 erklärte die Gruppe, für das Kidnapping von mehr als 330 Schülern in Katsina verantwortlich zu sein. Die Schüler wurden nach einer Woche befreit.

KNA

18.02.2021 - Afrika , Schule , Terror