Verurteilter wahrscheinlich unschuldig

Bischöfe von Florida wollen Hinrichtung stoppen

Die katholischen Bischöfe des US-Bundesstaates Florida wollen die Hinrichtung eines Mannes verhindern, der aufgrund „starker Beweise“ nicht für das ihm angelastete Verbrechen verantwortlich sei. In einem Brief an den republikanischen Gouverneur Ron DeSantis fordern die acht Bischöfe die Aussetzung der Todesstrafe gegen James Dailey (73), der am 7. November im Gefängnis von Starke hingerichtet werden soll.

Die Anwendung der Todesstrafe in Florida sollte grundsätzlich beendet werden, fordern die Bischöfe. Der Fall Dailey sei besonders beunruhigend, da gewichtige Unschuldsbeweise vorlägen.

Dailey wurde 1985 für den Mord an einer 14-Jährigen schuldig gesprochen. Tatsächlich liegt aber eine eidesstattliche Erklärung eines anderen Mannes vor, der sich zu der Tat bekannt hatte. Das Oberste Gericht Floridas verweigere Dailey die Möglichkeit, die neuen Beweise seiner Unschuld vorzulegen, kritisiert die Kirche.

„Die direkte Tötung von Unschuldigen ist immer falsch“, schreiben die Bischöfe. Florida sei der US-Bundesstaat mit den meisten Fehlurteilen, wenn es Hinrichtungen gehe, argumentieren sie. Sollte Dailey hingerichtet werden, sei dies die 100. Vollstreckung eines Todesurteils in Florida seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den 1970er Jahren.

Gouverneur de Santis, ein Katholik, hat das Todesurteil gegen Dailey unterzeichnet und damit in seiner Amtszeit schon drei Vollstreckungen rechtskräftig gemacht. Die katholische Kirche Floridas will in Dutzenden Mahnwachen vor dem geplanten Hinrichtungstermin für den Todeskandidaten beten.

KNA

24.10.2019 - Bischöfe , Todesstrafe , USA