Bischofswort zum Weltkriegsende vor 75 Jahren

Bischof Bätzing kritisiert Geschichtsvergessenheit

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat davor gewarnt, einen Schlussstrich unter die NS-Geschichte zu ziehen. "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen, sondern müssen das Erbe in die Zukunft tragen", sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Mittwoch bei der Vorstellung eines gemeinsamen Worts der katholischen Bischöfe zum 75. Jahrestag des Weltkriegsendes.

"Dies gilt umso mehr, als Europa derzeit in keinem guten Zustand zu sein scheint", so der Bischofskonferenz-Vorsitzende weiter. "Der alte Ungeist der Entzweiung, des Nationalismus, des 'völkischen' Denkens und autoritärer Herrschaft erhebt vielerorts sein Haupt, erschreckender Antisemitismus ist verbreitet – auch bei uns in Deutschland."

Wer aus der Geschichte gelernt habe, müsse diesen Tendenzen "mit großer Entschiedenheit" entgegentreten, mahnte Bätzing. "Dies gilt ohne Wenn und Aber auch für die Kirche, die dem Evangelium des Friedens und der Gerechtigkeit verpflichtet ist." - In Europa endete der Zweite Weltkrieg in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands.

KNA

08.05.2020 - Bischöfe , Gedenken , NS-Zeit