"Unberechenbare Außenpolitik"

Bischof Genn nennt Trumps Iran-Entscheidung verheerendes Signal

Der Münsteraner Bischof Felix Genn kritisiert die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen. „Bei allen Fragen, die man sicher an das Abkommen und seine Einhaltung durch den Iran stellen kann, ist das doch ein verheerendes Signal“, sagte Genn am Mittwoch in Münster vor dem Auftakt zum 101. Deutschen Katholikentag.

Der US-Präsident setze damit „seine unberechenbare Außenpolitik fort“, so Genn weiter: „Sein Auftreten, zuletzt auch vor der amerikanischen Waffenlobby, ist irrational und lässt Schlimmstes befürchten.“

Die Entwicklung müsse alle Menschen, die weltweit Frieden suchten, mit tiefer Sorge erfüllen, betonte der Bischof: „Wir müssen gerade auch als Christinnen und Christen alles tun - und hier ist ganz besonders und mehr als je auch die europäische Politik gefordert -, dass wir uns dem Abgrund eines Krieges nicht immer weiter nähern.“

Am Mittwochabend wird in Münster der 101. Katholikentag unter dem Motto „Suche Frieden“ eröffnet. Zu dem bis Sonntag dauernden Treffen haben sich etwa 50.000 Dauerteilnehmer angemeldet. Zu den mehr als 1.000 Veranstaltungen werden auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel, etliche Minister und Ministerpräsidenten sowie Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos aus Kolumbien erwartet.

KNA

09.05.2018 - Ausland