Bischof Oster zum Klimaprotest:

Die Jugend darf rebellieren

Der Passauer Bischof Stefan Oster wirbt für den weltweiten Demonstrationstag für Klimaschutz am kommenden Freitag. „Die junge Generation geht auf die Straße, weil sie die Dringlichkeit des Anliegens spürt“, schrieb der deutsche Jugendbischof auf Facebook. „Junge Menschen drängen, sie dürfen laut sein, sie dürfen rebellieren, sie haben ein Anliegen.“ Auch viele Kirchen und Papst Franziskus sympathisierten mit den Aktivisten, erklärte Oster. Das Thema sei bei der zurückliegenden Amazonas-Synode besonders auf der Agenda gewesen.

Zugleich betonte der Bischof, dass der gegenseitige Respekt und das gemeinsame demokratisch eingeübte Ringen gewahrt bleiben müssten. „Es geht nicht um Klimahysterie, es geht auch nicht um das Klima als Ersatzreligion - und es geht schon gar nicht um Gewaltausübung zur Durchsetzung der Ziele.“

Gleichzeitig äußerte sich Oster auch selbstkritisch: „Wenn ich, wenn wir als etablierte Erwachsene ehrlich sind, dann dürfen wir uns eingestehen, dass die junge Generation erreicht hat, dass das Thema in seiner Dringlichkeit profilierter erkannt wird als zuvor, auch von mir und vielen meiner Generation.“ Die Jugend habe erreicht, dass Klimaschutz auf der politischen Agenda nach vorne gerückt sei. „Dafür bin ich dankbar“, schrieb der Bischof. „Was die Politik daraus macht, ist eine andere Debatte.“

KNA

28.11.2019 - Bischöfe , Jugend , Umwelt