Weiteres Zusammenwachsen

Bischof Timmerevers: Wunder des Mauerfalls sollte neu beflügeln

Als "Wunder biblischen Ausmaßes" hat Dresdens katholischer Bischof Heinrich Timmerevers den Mauerfall bezeichnet. "Ich wünsche mir sehr, dass der Blick auf dieses Geschenk bei allen Schwierigkeiten und Konflikten auch in Zukunft das weitere Zusammenwachsen von Ost und West immer neu beflügelt", sagte Timmerevers am Montag in Dresden auf Anfrage. Der gebürtige Südoldenburger leitet das ostdeutsche Bistum seit August 2016.

Die Berliner Mauer habe das Land gut 28 Jahre lang gespalten, "ging als Riss durch Regionen, trennte Familien und Freundschaften", so der Bischof. "Auf den Tag genauso lange dürfen wir uns nun darüber freuen, dass unsere Heimat nicht mehr durch diese unüberwindbare Grenze zerschnitten wird". Am Montag waren 10.315 Tage seit dem Mauerfall am 9. November 1989 vergangen. An diesem sogenannten Zirkeltag ist die Mauer, die zwischen 1961 und 1989 Berlin teilte, genauso lange Geschichte, wie sie stand.

Timmerevers hatte vor gut vier Monaten bilanziert, ihm sei nicht wirklich bewusst gewesen, "dass sich mit der Friedlichen Revolution praktisch für alle Menschen im Osten das Leben total verändert hat". Das werde "in westdeutscher Perspektive häufig nicht gesehen".

KNA

05.02.2018 - Bischöfe , Deutschland