Reform vom Vatikan ausgesetzt

Bistum Trier rechnet nicht mit Großpfarreien in diesem Jahr

Das Bistum Trier rechnet nicht damit, die vom Vatikan vorläufig ausgesetzte Reform der Pfarreien noch in diesem Jahr umsetzen zu können. Mit einer Entscheidung aus dem Vatikan sei voraussichtlich Ende April zu rechnen, teilte das Bistum Trier mit. Vorher werde Bischof Stephan Ackermann zu Gesprächen mit den verantwortlichen Stellen nach Rom fahren. Der Vatikan habe zuletzt mitgeteilt, dass die Prüfung der Beschwerden „in Anbetracht der Bedeutung des Themas für die Pastoral und für den priesterlichen Dienst in der Diözese“ noch andauere.

Das Bistum Trier wollte im Januar 2020 mit einem neuen Konzept von Pfarrei starten. Das Vorhaben wurde nach Beschwerden einer Gruppe von Priestern und mehreren Katholiken vom Vatikan zunächst gestoppt. Derzeit prüfen die Kleruskongregation und der Päpstliche Rat für die Interpretation der Gesetzestexte die Beschwerden.

Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg erklärte weiter: „Für den Frühsommer erwarten wir Klarheit, in welcher Form unsere Synodenumsetzung organisatorisch und strukturell weitergehen kann.“ Ein Start der neuen Großpfarreien noch in diesem Jahr sei nun „definitiv ausgeschlossen“. Im Anschluss an die Entscheidung aus dem Vatikan wolle das Bistum einen neuen Zeitplan und weitere Schritte vorlegen.

Die in Trier im Anschluss an eine Bistumssynode geplante Reform zielt auf neue Strukturen und inhaltliche Schwerpunkte von Seelsorge und religiösem Leben. Die Reform sieht vor, dass die bisherigen 887 Pfarreien im Bistum zu 35 Großpfarreien zusammengelegt werden, die von einem Team aus Pfarrer und Laien geleitet werden sollen. Ursprünglich hätten im Januar 15 „Pfarreien der Zukunft“ starten sollen, die weiteren 20 sollten ein Jahr später folgen.

KNA

10.02.2020 - Bischöfe , Bistum , Vatikan