Zum 90. Geburtstag

Bundespräsident gratuliert und dankt Michail Gorbatschow

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem früheren Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und späteren Staatspräsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, zum 90. Geburtstag am heutigen Dienstag gratuliert. "Ihr mutiges Wirken im Zeichen des Friedens und der Freiheit ist in Deutschland unvergessen", heißt es in einem am Montag in Berlin veröffentlichen Glückwunschschreiben.

Gorbatschow habe mit seinem politischen Handeln und seinem Vertrauen in ein geeintes Deutschland entscheidend dazu beigetragen, "dass die Teilung des europäischen Kontinents friedlich überwunden wurde". Die Deutschen seien Gorbatschow für seinen "unschätzbaren Beitrag zur friedlichen Einheit Deutschlands auf immer dankbar". Steinmeier betonte: "Dieses historische Glück war alles andere als selbstverständlich. Es war das Werk vieler. Es war aber auch und ganz wesentlich Ihr Werk."

Der Bundespräsident erinnert in dem Schreiben an das jüngste Zusammentreffen in Moskau vor gut drei Jahren. "Nicht zum ersten Mal haben wir bei dieser Gelegenheit über die vielen - nach dem Fall des Eisernen Vorhangs - verpassten Chancen für eine wirklich kooperative europäische Friedensordnung gesprochen", betonte Steinmeier. "Schon damals mussten wir feststellen, dass wir von unserer gemeinsamen Hoffnung einer guten Nachbarschaft und vertrauensvollen Partnerschaft zwischen Russland und Deutschland im von Ihnen weitsichtig entworfenen gemeinsamen Haus Europa noch weit entfernt waren."

Die Beziehungen seien seitdem nicht einfacher geworden. Das sorge viele Menschen, nicht nur in Deutschland. "Aber die Verpflichtung, uns mit dieser wachsenden Distanz und der immer stärker spürbaren Entfremdung nicht abzufinden, sondern ihr den immer neuen Versuch der Verständigung und der Begegnung auf möglichst vielen Ebenen entgegenzusetzen, ist heute so wichtig und so drängend wie in den Tagen, in denen Sie Verantwortung trugen."

Für die Zukunft eines friedlichen Europas "tragen wir auf beiden Seiten Verantwortung, auch mit Blick auf die, die nach uns kommen", erklärte das Staatsoberhaupt. "Ihr Wirken, mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt, bleibt uns darin stets Ansporn und Maßstab", heißt es abschließend in dem Schreiben.

KNA

02.03.2021 - Historisches , Jubiläum , Politik