Wohlfahrtsverbände nicht berücksichtigt

Caritas moniert Nicht-Einladung zum Flüchtlingsgipfel

Der Deutsche Caritasverband kritisiert, dass kirchliche Wohlfahrtsverbände bei Beratungen über die Flüchtlingsunterbringung nicht berücksichtigt seien. Hilfswerke wie Caritas und die evangelische Diakonie hätten Erfahrung in der Unterbringung und Beratung von Geflüchteten und seien mit haupt- und ehrenamtlichen Helfern ein wichtiger gesellschaftlicher Ansprechpartner für das Thema, erklärte der Verband. Die Caritas sei deswegen verwundert, warum sie nicht zum Flüchtlingsgipfel der Bundesregierung am Donnerstag eingeladen sei.

Bei der Versorgung von Flüchtlingen dürfe im Krisenmodus gearbeitet werden, betonte der Verband. Aktuell gelte es vor allem, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, Erdbebenopfer aus Syrien und der Türkei sowie Geflüchtete aus Afghanistan unterzubringen. "Aber Flucht und Migration werden uns dauerhaft begleiten." Für die ankommenden Menschen, darunter auch viele Kinder mit traumatischen Erfahrungen, müssten Anlaufstellen und Beratungsangebote geschaffen werden. Dafür stehe die Caritas bereit.

Ähnlich hatte sich vergangene Woche auch die Diakonie geäußert. Der Verband wolle seine "Erfahrung für eine nachhaltige Lösung einbringen", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Im Jahr 2015 sei es "das Erfolgsrezept von Angela Merkel" gewesen, Herausforderungen gemeinsam mit Hilfswerken anzugehen. "Offensichtlich wurde das schnell vergessen", sagte Lilie.

KNA

15.02.2023 - Flüchtlinge , Hilfswerke , Politik