Caritas-Präsident zum Scheitern der Jamaika-Sondierungen

"Es ist enttäuschend"

Der Deutsche Caritasverband bedauert das Scheitern der Sondierungsgespräche von Union, FDP und Grünen. „Es ist enttäuschend, dass es nach den intensiven Wochen der Sondierungsgespräche nicht gelungen ist, diese in Koalitionsverhandlungen münden zu lassen“, sagte der Präsident des Deutschen Caritasverbands, Peter Neher, am Montag in Berlin.

Es sei klar gewesen, dass angesichts der großen programmatischen Unterschiede der Parteien eine Lösung schwierig gewesen sei, fügte Neher hinzu, und nannte als Beispiel das „heftige Ringen der Akteure in der Frage des Familiennachzugs“. Er hoffe nun, so Neher, „dass sich alle Parteien ihrer Verantwortung bewusst sind und einen konstruktiven Beitrag leisten, dass trotzdem eine handlungsfähige Regierung gebildet werden kann“.

In der Nacht zum Montag hatte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner die Sondierungsgespräche mit CDU, CSU und den Grünen für gescheitert erklärt. „Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren“, sagte Lindner in Berlin. Es habe sich gezeigt, „dass die vier Gesprächspartner keine gemeinsame Vorstellung von der Modernisierung unseres Landes und vor allen Dingen keine gemeinsame Vertrauensbasis entwickeln konnten“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bedauerte den Abbruch der Sondierungsgespräche. „Es ist ein Tag mindestens des tiefen Nachdenkens, wie es weitergeht in Deutschland“, sagte Merkel. Sie fügte hinzu: „Ich als Bundeskanzlerin, als geschäftsführende Bundeskanzlerin werde alles tun, dass dieses Land auch durch diese schwierigen Wochen gut geführt wird.“

Am Mittag treffen Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Gespräch zusammen. Im Anschluss tritt Steinmeier vor die Presse.

KNA

21.11.2017 - Politik