Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) begeht heute ihrem 40. Gründungstag. KU-Präsidentin Gabriele Gien kündigte an, ihre Uni wolle expandieren. Man brauche weitere Standorte im urbaneren Raum, sagte Gien. “Am besten wären zusätzliche Campusse in Berlin und Rom. Das brächte uns näher an die große Politik heran und ans Herz der Kirche.”
Die KU wurde am 1. April 1980 vom Vatikan anerkannt und ging damals aus der kirchlichen Gesamthochschule Eichstätt hervor. Die KU ist die einzige katholische Uni im deutschen Sprachraum. Getragen wird sie von einer Stiftung, hinter der die sieben bayerischen Bistümer stehen. Eine Feier zum 40. Geburtstag gibt es nicht, dafür soll der universitäre Festtag Dies Academicus am 25. November im Zeichen des Jubiläums stehen.
Zu aktuellen Herausforderungen für die KU sagte Gien: “Bei der Gewinnung neuer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind wir zunehmend mit der Tatsache einer säkularisierten Welt konfrontiert. Das stellt uns noch mehr vor die Herausforderung, verstärkt Selbstverpflichtungen und Werteeinstellungen zum Gegenstand in Berufungsprozessen zu machen und weniger die Kirchenmitgliedschaft.”
Zudem könne die KU wegen ihrer privaten Trägerschaft nicht umfassend an staatlichen Wettbewerben etwa zur Förderung von Forschungsvorhaben teilnehmen. “In dieser Frage wirken wir bei den öffentlichen Stellen seit einiger Zeit auf die Änderung der Rechtsvorschriften hin. Die Unterstützung aus den Ministerien ist grundsätzlich da, allein die Bürokratie bewegt sich langsam.”
Die KU-Wurzeln gehen auf ein 1564 gegründetes Priesterseminar und eine 1835 entstandene Lehrerausbildungsstätte zurück. Maßgeblich beteiligt an der Uni-Gründung war der damalige Münchner Kardinal Joseph Ratzinger; der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist heute einer der KU-Ehrendoktoren. Die Uni zählt rund 5.000 Studenten, 120 Professoren und 230 wissenschaftliche Mitarbeiter an acht Fakultäten in Eichstätt und Ingolstadt.
KNA