Zum Abschied

Erzbischof Heße würdigt Hamburger Karmelitinnen

Nach gut 20 Jahren geben die katholischen Karmelitinnen ihr Kloster in Hamburg-Finkenwerder auf. Bei einem Gottesdienst zur Verabschiedung dankte Erzbischof Stefan Heße den Ordensfrauen am Samstag für ihr Wirken. "Sie, liebe Schwestern, haben nicht nur Türen geöffnet und Räume zur Verfügung gestellt, sondern Sie haben Ihr Leben geöffnet", sagte Heße. "Ich weiß von vielen, die hier mit Ihnen ins Gespräch gekommen sind - und keineswegs über Nebensächlichkeiten! In einem Karmel geht es in aller Regel um existenzielle Fragen, um die Grundfragen des Lebens."

Die Schwestern hatten bereits im April die Schließung ihres Klosters auf der Elbinsel angekündigt. Ihnen sei es trotz intensiver Bemühungen nicht möglich gewesen, die Gemeinschaft personell auf eine solide Grundlage zu stellen, teilten die zwei letzten verbliebenen Nonnen mit. Heße zeigte sich "traurig" über den Fortgang der Karmelitinnen. "Ich bin aber erleichtert, dass Sie so klar und mutig entschieden haben", erklärte er zugleich.

Die Ordensniederlassung auf der früheren Elbinsel Finkenwerder wurde am 29. November 1999 von einem Karmelitinnenkloster im hessischen Hainburg aus gegründet. Die Nonnen des "Karmel von der Menschwerdung" widmen sich vor allem der Meditation und dem Gebet. 2013 eröffneten sie ein Haus für Gäste, die Ruhe und geistliche Begleitung suchen.

Die Hamburger Karmelitinnen gehören dem Orden des Teresianischen Karmels an. Sie sind auch unter dem Namen Unbeschuhte Karmelitinnen bekannt. Es handelt sich um einen Reformzweig des alten Karmelitenordens, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf dem Berg Karmel oberhalb von Haifa im heutigen Israel entstand. Den Reformzweig gründeten die Heiligen Teresa von Avila (1515-1582) und Johannes vom Kreuz (1542-1591) im Jahr 1568 in Spanien.

KNA

13.06.2022 - Abschied , Bischöfe , Orden