Gottesdienst im Rahmen des "Ökumenischem Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit"

Erzbischof Schick für Druck auf Politik zu Einhaltung der Klimaziele

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat die Christen zum Engagement für „Klimagerechtigkeit“ aufgerufen. Sie müssten auf Politiker und Wirtschaftsmanager Druck ausüben, dass sie bei ihren Entscheidungen die Bewahrung der Schöpfung beachten, forderte Schick am Montag in Berlin. Der Vorsitzende der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz sprach in einem deutsch-polnischen Gottesdienst mit Teilnehmern des „Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit“ und Bischöfen verschiedener Konfessionen aus beiden Ländern.

Der Anfang September in Bonn gestartete Pilgerweg endet nach 78 Stationen und 1.700 gelaufenen Kilometern am 9. Dezember im polnischen Katowice, wo dann die 24. Weltklimakonferenz stattfindet. Unterstützt wird der Pilgerweg von der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie den Hilfswerken Misereor, Brot für die Welt und dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.

Schick betonte, der Einsatz für Klimagerechtigkeit sei „zu einem Topthema und Topereignis für die Ökumene geworden“. Das Engagement habe die Christen verschiedener Konfessionen sowie Menschen verschiedener Religionen zusammengebracht. Der Erzbischof rief dazu auf, „alles zu tun, um die Treibhausgase zu reduzieren“. Er betonte: „Dafür müssen wir den Braunkohlebergbau und Verbrennen anderer fossiler Brennstoffe beenden und neue regenerative Energiequellen nutzen.“

Schick kritisierte eine mangelnde Umsetzung der bereits vereinbarten Klimaziele. „Sie sind in vielen Staaten Absichtserklärungen geblieben“, bemängelte der Erzbischof. So verschuldeten vor allem die Industrienationen die Erderwärmung, während die Entwicklungsländer in Afrika und Asien besonders darunter litten. „Das ist ein himmelschreiendes Unrecht“, so Schick.

In einem verlesenen Grußwort mahnte auch der Erzbischof von Katowice, Wiktor Skworc, die Christen zur Bewahrung der Schöpfung. Er kritisierte ebenfalls, dass die bisherigen internationalen Vereinbarungen zur Begrenzung der Erderwärmung nur wenig praktisch umgesetzt worden seien und kündigte eigene Veranstaltungen der Kirche zur Weltklimakonferenz an.

In einem ebenfalls verlesenen Grußwort würdigte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) den Pilgerweg als „starkes Zeichen der Zivilgesellschaft“. Die gemeinsame Initiative sei wichtig für die guten Beziehungen beider Länder, betonte Woidke, der Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit ist.

KNA

27.11.2018 - Bischöfe , Umwelt