"Fehlkonstruktion"

Familienbund kritisiert Kindergeld-System

Der Familienbund der Katholiken kritisiert deutlich das aktuelle System aus Kindergeld für Familien und Kinderzuschlag für einkommensschwächere Familien. „In der Höhe zu gering, zu intransparent, zu bürokratisch, ein Flickenteppich, dem klare Linien fehlen, schlicht eine Fehlkonstruktion“, sagte Familienbund-Präsident Stefan Becker am Freitag in Berlin. Mehr als zwei Drittel der Bezugsberechtigten des Kinderzuschlags nähmen die Leistungen wegen bürokratischer Hürden nicht in Anspruch.

Der Familienbund schlägt daher ein eigenes Konzept zur Reform des Kindesgeldes vor. Dafür müssten zunächst die beiden Kindergeldfunktionen Steuerfreibetrag und Familienförderung konsequent getrennt werden. Das habe auch den positiven Effekt, dass die Anhebung der Freibeträge nicht wie bislang zu einem Absinken der Familienförderung führe, sagte Becker. Das Kindergeld müsse auch die Erziehungsleistung von Alleinerziehenden und Eltern in Grundsicherung einbeziehen.

Kindergeld und Kinderzuschlag sollten weiter zu einer einzigen unbürokratischen Familienleistung zusammengefasst werden. „Voraussetzung dafür ist, dass die Leistungen für untere und mittlere Einkommen deutlich erhöht werden“, forderte Becker.

KNA

06.07.2018 - Politik