Wegen anhaltender Gewalt

Mehr als eine Million Flüchtlinge in Burkina Faso

Wegen anhaltender Gewalt im westafrikanischen Burkina Faso sind dort mittlerweile mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Genf mitteilte. Damals wurden 453.000 laut nationalen Behörden Binnenflüchtlinge gezählt.

Damit ist jeder 20. Mensch in dem Sahelstaat auf der Flucht. Burkina Faso beherbergt zudem knapp 20.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland Mali. Nach Einschätzung von UNHCR-Sprecher Babar Baloch handelt es sich um die am schnellsten wachsende humanitäre und Sicherheitskrise weltweit. Vor allem im Norden und Osten flüchtet die Bevölkerung vor Angriffen bewaffneter Gruppen, die ihren Ursprung teilweise in Mali haben.

Durch die anhaltende Gewalt sind neben Krankenhäusern und Krankenstationen auch mehr als 2.500 Schulen geschlossen. Im Juni forderte das UNHCR 186 Millionen US-Dollar für Hilfsmaßnahmen zu Gunsten von Flüchtlingen, Binnenflüchtlingen, Rückkehrern und Gastgemeinden. 47 Prozent der geforderten Summe stehe mittlerweile zur Verfügung.

KNA

18.08.2020 - Afrika , Flüchtlinge , Kriminalität