Gebeine werden übertragen

Gedenkwoche zum 75. Todestag des Hitler-Gegners Lichtenberg

Den 75. Todestag von Dompropst Bernhard Lichtenberg (1875-1943) begeht das Erzbistum Berlin ab 4. November mit einer Gedenkwoche für den Hitler-Gegner. Höhepunkt ist am 5. November die Übertragung der sterblichen Überreste aus der Sankt-Hedwigs- Kathedrale in die Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee, die dem Gedenken der christlichen Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus gewidmet ist. Anlass der zeitweiligen Umbettung ist der begonnene Umbau der Kathedrale, der mehrere Jahre dauert.

In einem Gastbeitrag für die "B.Z." (Donnerstag) würdigte der Berliner Erzbischof Heiner Koch Lichtenberg als "unbeugsamen Mahner gegen Willkür und Menschenverachtung". Die Nationalsozialisten hatten ihn unter anderem wegen seines Eintretens für die verfolgten Juden inhaftiert. Er starb am 5. November 1943 bei der Deportation ins Konzentrationslager Dachau. Papst Johannes Paul II. sprach ihn bei seinem Berlin-Besuch 1996 im Olympiastadion selig und erhob ihn damit zu einem Vorbild des christlichen Glaubens.

Koch betonte, der 75. Todestag Lichtenbergs sei nicht nur ein Anlass zurückzuschauen, sondern auch sich zu fragen, "wer heute bedrängt und benachteiligt ist". Er fügte hinzu: "Einmischen statt Wegschauen!". Der Berliner Erzbischof leitet die Übertragung von Lichtenbergs Reliquien zusammen mit dem Erzbischof von Breslau (Wroclaw), Jozef Kupny. Lichtenberg wurde im schlesischen Ohlau geboren, das heute zu Polen gehört.

KNA

25.10.2018 - Heilige , Historisches