Umfrage

Große Mehrheit will keine US-Atomwaffen in Deutschland

Die Deutschen sind einer aktuellen Umfrage zufolge mit großer Mehrheit gegen US-Atomwaffen in der Bundesrepublik. Vor dem Hintergrund des am Freitag auslaufenden sogenannten INF-Vertrags über das Verbot atomarer Mittelstreckenraketen zwischen den USA und Russland sprechen sich 86 Prozent der Befragten dafür aus, eine Stationierung solcher Waffen durch die USA in Deutschland zu verbieten. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar von Mitte Juli im Auftrag der Friedens- und Umweltorganisation Greenpeace hervor.

Danach finden 84 Prozent, dass Atomwaffen der USA gänzlich aus Deutschland verschwinden sollten. Rund drei Viertel fühlen sich durch die Stationierung atomarer Waffen in der Bundesrepublik unsicherer. 82 Prozent sind dafür, dass die Atomwaffenarsenale weltweit vernichtet werden. Und neun von zehn Befragten meinen, Deutschland solle den Vertrag der Vereinten Nationen für ein weltweites Atomwaffenverbot unterschreiben.

"Die Umfrageergebnisse sind eine klare Aufforderung an die Bundesregierung, keinerlei atomare Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren", sagte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. Um sich glaubwürdig gegen den Einsatz von Atomwaffen zu positionieren, müssten alle bereits vorhandenen Atomwaffen aus der Bundesrepublik abgezogen werden. "Deutschland droht sonst zum Fokus in einem neuen atomaren Wettrüsten zu werden."

Russland und die USA hatten sich nicht auf eine Fortführung des historischen INF-Abkommens über die Vernichtung atomarer Mittelstreckenwaffen einigen können.

KNA

01.08.2019 - Deutschland , Politik , USA