Kirche in Not Italien:

Lebenszeichen entführter Ordensfrau in Mali

Von einer vor rund vier Jahren in Mali entführten Ordensfrau gibt es offenbar ein Lebenszeichen. Wie die Hilfsorganisation Kirche in Not Italien (ACS) am Donnerstag mitteilte, erhielt der Bruder der entführten Kolumbianerin Gloria Narvaez Argoti über das Rote Kreuz im Mai eine handschriftliche Notiz, die allerdings bereits vom Februar stammte.

Mitarbeiter von Kirche in Not konnten laut eigenen Angaben die Notiz einsehen. Darin heiße es: "Ich sende meine herzlichsten Grüße an alle. Möge der liebe Gott sie segnen und ihnen Gesundheit schenken. Ich war vier Jahre lang eine Gefangene und bin jetzt bei einer neuen Gruppe von Entführern."

Die neue Gruppe, die sie derzeit als Geisel hält, benennt die franziskanische Ordensfrau als GSIM (Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime). Diese Formation gehört laut ACS zu einer dschihadistischen Allianz in der Sahelzone, die mit Al-Kaida in Verbindung steht. Die Nachricht endet mit den Worten: "Ich hoffe, dass Gott mir helfen wird, meine Freiheit wiederzuerlangen. Deine liebende Schwester, Gloria".

Gloria Cecilia Narvaez Argoti war am 8. Februar 2017 in der Region Sikasso im Süden Malis entführt worden. Als 2020 mehrere Geiseln freigelassen wurden, war sie nicht dabei. Ein erstes Lebenszeichen von ihr gab es, als im Juli 2017 ein Video auftauchte, in dem sie zusammen mit drei Männern und zwei Frauen aus verschiedenen Ländern vorgeführt wird. Schwester Gloria war seit 2005 in einer katholischen Pfarrei im Südosten Malis in der Gesundheitsvorsorge und der Ausbildung muslimischer Frauen tätig.

KNA

09.07.2021 - Afrika , Gewalt , Orden