Wunder untersucht

Kardinal: Heiligsprechung Oscar Romeros rückt näher

Die Heiligsprechung des 1980 ermordeten Erzbischofs von San Salvador, Oscar Arnulfo Romero, rückt nach den Worten des salvadorianischen Kardinals Gregorio Rosa Chavez offenbar näher. Wie die Tageszeitung „La Prensa Grafica“ (Dienstag Online) berichtete, rechnet er in Kürze mit einer entsprechenden Entscheidung. „Ich weiß, dass das bald geschieht“, zitiert das Blatt Rosa Chavez unter Berufung auf eine Online-Zeitung aus Spanien.

Eine Heiligsprechung Romeros sei auch eine Botschaft an das salvadorianische Volk, die signalisiere, dass Dinge, die unmöglich erschienen, möglich würden, hieß es. Ein für die Heiligsprechung notwendiges Wunder sei durch Mediziner untersucht worden, die Untersuchungen seien auf einem guten Weg. Papst Franziskus habe aber das letzte Wort.

Romero, der wegen seines Einsatzes für Arme und Entrechtete vor allem in Lateinamerika verehrt wird, wurde am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes niedergeschossen. Wegen seines Einsatzes für die Armen hatte sich Romero den Hass reaktionärer Kreise zugezogen. Als Auftraggeber des Mordes stehen Militärs im Verdacht; die Hintergründe wurden jedoch nie vollständig geklärt. Im anschließenden Bürgerkrieg zwischen Sicherheitskräften, rechten Todesschwadronen und linksgerichteten Guerillagruppen kamen bis 1992 in El Salvador rund 75.000 Menschen ums Leben.

Der am 15. August 1917 geborene Romero wurde im Mai 2015 seliggesprochen. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hatte den Weg zu seinem Abschluss im Dezember 2012 kurz vor seinem Rücktritt frei gemacht. Märtyrer können ohne Anerkennung eines Wunders seliggesprochen werden.

KNA

21.02.2018 - Heilige , Lateinamerika