Umdenken und mehr Solidarität für 2020 gefordert

Reformgedanken prägen die Neujahrsbotschaften der Kirchen

Papst Franziskus hat Kirche und Gesellschaft zu mehr Solidarität aufgerufen. "Zäune und eine alte Logik der Gegensätzlichkeiten" müssten überwunden werden, sagte er beim Silvestergottesdienst im Petersdom. Alle müssten sich gemeinsam für mehr Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Frieden einsetzen. Die Kirche rief Franziskus zu Volksnähe auf. Am Neujahrstag mahnte der Papst zudem einen stärkeren Einsatz für die Würde von Frauen an. Wenn die Gesellschaft eine bessere Welt wolle, müsse jede einzelne Frau stärker geachtet werden.

Die Neujahrsbotschaften der deutschen katholischen Bischöfe waren vor allem von der Reformdebatte zur Zukunft ihrer Kirche geprägt. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, rief zu einem neuen Denken, jenseits aller Schablonen, in Kirche und Gesellschaft auf. "Geht das neue Jahrzehnt mit Fantasie an", ermutigte der Münchner Erzbischof. Er wisse durchaus, wie groß die Probleme des vergangenen Jahrzehnts gewesen seien, und sie würden künftig nicht kleiner werden. Doch Christen sollten ein Zeugnis der Hoffnung ablegen, "dass wir mit Gott trotz oder gerade wegen dieser Herausforderungen in die Zukunft gehen".

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, riet zum Jahreswechsel, getrost auf Gott zu vertrauen. Es gebe viele, die nicht glauben könnten, die aber Sympathie für das Christentum hätten, sagte der bayerische Landesbischof. Sie seien froh, dass es die Kirche gebe, und sie wünschten ihren Kindern, diesen innerlichen Anker für sich entwickeln zu können.

KNA

02.01.2020 - Frauen , Papst , Vatikan