Jubiläum in Altötting

Klosterkirche Sankt Konrad wird Ende April wiedereröffnet

Die Klosterkirche Sankt Konrad der Kapuziner im oberbayerischen Wallfahrtsort Altöttingwird am 21. April mit einem Gottesdienst samt Altarweihe wiederöffnet. Diesem steht der Passauer Bischof Stefan Oster vor, wie Pater Norbert Schlenker am Montag bekanntgab. Die Messfeier wird aufgrund des erwarteten Andrangs von Gläubigen mittels Leinwänden auch in die Basilika Sankt Anna übertragen.

Anlässlich des 200. Geburtstag des heiligen Bruder Konrad von Parzham (1818-1894) war das Gotteshaus seit Juni 2017 umfangreich renoviert worden. Zuletzt hatte eine solch große Sanierung in den 1950er Jahren stattgefunden, wie der Ordensmann erläuterte. Neu angefertigt worden seien neben dem Altar unter anderem der Ambo, der Tabernakel und ein Wandrelief. Sie stammten von dem Künstler Friedrich Koller aus Laufen.

Für die Reliquien des Heiligen, darunter das Haupt und ein Finger, sei außerdem ein neuer Sarkophag aus Stein geschaffen worden, hieß es. Der Schrein werde künftig auch einen behindertengerechten Zugang haben. Die Kosten für die Maßnahmen betrugen nach den Worten des Paters knapp unter zwei Millionen Euro. Mit einem Zuschuss des Bistums Passau, dessen dritter Bistumspatron Konrad ist, und mehreren Großspenden sei bisher rund ein Viertel der Summe finanziert.

Am 22. April steht um 10 Uhr in Sankt Anna eine feierliche Orchestermesse mit Bruder Mauro Jöhri aus Rom, dem Generalminister der Kapuziner, auf dem Programm. Abends findet in Sankt Konrad die Uraufführung der "Bruder Konrad Kantate" statt. Der Text stammt aus der Feder von Bischof Oster, die Komposition schrieb Alwin Schronen.

Am 30. April wird der Kapuzinerkardinal Sean Patrick O'Malley aus Boston bei einem Pontifikalamt um 15 Uhr den Kapuziner Thomas Maria Schied zum Priester weihen. Einen Tag später hält der Kardinal um 10 den Gottesdienst zum Fest der Patrona Bavariae. - Nach Angaben von Schlenker leben in Altötting 32 Kapuziner und damit ein Viertel der deutschen Ordensprovinz. Der Altersdurchschnitt sei relativ hoch. Weltweit zählt der Orden bis zu 11.000 Mitglieder.

Ein weiterer Höhepunkt wird die Freilicht-Theater-Aufführung des "Bruder-Konrad-Spiel" am 17. Juni mit der Theatergruppe Halsbach auf dem Vorplatz von Sankt Anna sein. Martin Winklbauer hat das Stück bereits vor 25 Jahren geschrieben, hält es jedoch für zeitlos. Angesichts einer Stimmung, wo wieder Grenzen hochgezogen würden, solle die Lebensgeschichte des Heiligen, der den Großteil seines Lebens an der Klosterpforte saß, den Menschen deutlich machen, dieser Mann habe jedem aufgemacht und sei offen gewesen.

Johannes Birndorfer wurde 1818 im Rottaler Weiler Parzham geboren. Er war das elfte von zwölf Geschwistern. Mit 31 Jahren ging der Bauernsohn ins Kloster und nahm den Ordensnamen Konrad an. 41 Jahre lang verrichtete er seinen Dienst an der Pforte des Altöttinger Sankt-Anna-Klosters, meist 18 Stunden am Tag. Dabei wandte er sich vor allem den Armen, Kindern und Handwerksburschen unter den Pilgern zu. Der Ordensmann wurde 75 Jahre alt. Seine Heiligsprechung erfolgte 1934 im Widerspruch zum Nationalsozialismus. An der Feier in Altötting nahm damals auch der siebenjährige Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., teil.

KNA

10.04.2018 - Bischöfe , Gottesdienst , Heilige