Erzbistum Köln

Priester begeht nach Missbrauchsvorwürfen Suizid

Ein des Missbrauchs beschuldigter Ruhestandsgeistlicher im Erzbistum Köln hat sich am vergangenen Wochenende das Leben genommen. Vier Tage zuvor sei er von seinen priesterlichen Aufgaben als Aushilfsseelsorger entbunden und ihm der Kontakt zu Minderjährigen untersagt worden, teilte die Erzdiözese am Montag mit. Ende Dezember 2020 habe eine betroffene Person der Erzdiözese mitgeteilt, in den 1990er Jahren als Junge von dem Pfarrer missbraucht worden zu sein.

Das Erzbistum hatte zur Klärung der Vorwürfe im Januar 2021 die vorgeschriebene kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet und dazu auch ausführlich mit dem Betroffenen gesprochen, wie es hieß. Der gesamte Fall sei dann am 3. Februar mit der Bitte um rechtliche Prüfung und Einleitung der notwendigen Schritte an die Staatsanwaltschaft Bonn weitergeleitet worden.

Die Erzdiözese hatte eigenen Angaben zufolge dem Beschuldigten seelsorgerische und psychologische Unterstützung angeboten, als ihm die Entbindung von seinen Aufgaben mitgeteilt worden sei. Zugleich betonte das Erzbistum, dass sie jedem möglichen Betroffenen Hilfe zukommen lassen wolle. Daher würden am kommenden Wochenende an allen bisherigen Einsatzorten des Pfarrers Aufrufe veröffentlicht, um mögliche weitere Betroffene zu ermutigen, sich beim Erzbistum zu melden. Auch die Pfarrer der Pfarrgemeinden, in denen der Ruhestandsgeistliche tätig gewesen war, seien über die Vorwürfe informiert worden.

KNA

23.02.2021 - Missbrauch , Priester , Suizid