"Zermürbungskrieg"

Kustos warnt vor "Aussterben" der Christen im Heiligen Land

Die Lage der Christen im Heiligen Land ist nach Worten des Obersten Hüters der dortigen katholischen Heiligen Stätten, Franziskanerkustos Francesco Patton, prekär. Radikale lokale Gruppen führten "einen Zermürbungskrieg gegen eine Gemeinschaft, die nicht kämpfen will", beklagte er in einem Beitrag für die britische Zeitung "The Telegraph".

Patton rief die Welt dazu auf, den Christen im Heiligen Land zur Hilfe zu kommen. "Trotz 2.000 Jahren treuen Dienstes" sei deren Zukunft in Gefahr. So sei etwa die Zahl der Christen in Jerusalem von einem Bevölkerungsanteil von 20 Prozent auf zwei Prozent zurückgegangen.

Als eine Gefährdung für die christliche Präsenz nannte der italienische Franziskaner die Aktivitäten einer radikalen jüdischen Minderheit, die das Leben vieler Christen "mit extremistischen Ideologien unerträglich" machten, mutmaßlich mit dem Ziel, "die Altstadt Jerusalems von ihrer christlichen Präsenz zu befreien". Konkret beklagte er häufige und anhaltende Übergriffe auf christliche heilige Stätten sowie auf Priester, Mönche und Gläubige. Die Täter repräsentierten "weder die Regierung noch das israelische Volk", seien jedoch eine große Belastung, insbesondere wenn ihre Verbrechen nicht geahndet würden.

KNA

21.12.2021 - Christen , Nahost , Religionsfreiheit