Jesu Geburt mit Blick auf Passion

Maler Triegel: Weihnachten ist eng mit Ostern verknüpft

Weihnachten ist für den Leipziger Maler Michael Triegel eng mit Ostern und der Passion verbunden. „Klar, beginnt mit der Geburt das wunderbare Leben. Aber es ist eben auch der erste Tag des Sterbens. Wir wissen, am Ende steht der Tod und die Hoffnung der Auferstehung“, sagte Triegel am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Leipzig. „Natürlich ist es gut, dass zu Weihnachten mit der Geburt Jesu das Licht der Welt zu uns in die Dunkelheit kommt. Aber es kommt eben in die Dunkelheit - in eine kaputte, labyrinthische Welt.“

Derzeit malt Triegel an einem Weihnachtsbild für die katholische Pfarrkirche Sankt Oswald im bayrischen Baunach. „Die Idee war, dass ich Weihnachten spiegele und als den ersten Schritt zur Passion zeige“, so Triegel, der zur Neuen Leipziger Schule gehört und im Stile der italienischen Renaissance malt. „Ich finde, das Schöne am Weihnachtsfest ist, dass es ein Trotzdem ist und ein Versprechen auf Hoffnung.“

Als sein Lieblingsweihnachtsbild nannte er den Portinari-Altar von Hugo van der Goes in den Uffizien in Florenz, um 1475 entstanden: „Da liegt das Jesuskind im Zentrum auf völlig nacktem Stein. Das ist so ein existenzielles Geworfensein in die Welt. Das rührt mich am meisten an.“

Triegel wurde 1968 in Erfurt geboren. Er studierte 1990 bis 1995 Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sein bekanntestes Werk ist ein Porträt von Papst Benedikt XVI.

KNA

20.12.2017 -