Schon im April Notstand ausgerufen

Mehr als 800 Bootsmigranten auf Lampedusa angekommen

Auf der italienischen Insel Lampedusa sind binnen 24 Stunden rund 820 Migrantinnen und Migranten auf Booten angekommen. Vor allem Italiens Küsten- und Finanzwache brachte sie am Sonntag und in der Nacht zu Montag an Land, wie die Zeitung "La Stampa" (online Montag) berichtet. Die Einsatzkräfte seien etwa 20 Mal in italienische Gewässer ausgerückt, um Schiffbrüchige zu retten. Zudem habe ein Fischer 35 Menschen auf dem Meer aufgenommen, darunter einen Toten. Weitere 20 Personen würden vermisst. Alle Geretteten wurden der Zeitung zufolge ins überfüllte Lager Imbriacola auf Lampedusa gebracht.

Die Zahl der Migranten, die über das Mittelmeer nach Italien kommen, hat sich im laufenden Jahr mehr als vervierfacht. Laut italienischem Innenministerium sind bis vergangenen Freitag 35.085 Frauen, Männer und Kinder über die lebensgefährliche Route gekommen. Im Vorjahreszeitraum waren es 8.669. Wegen des starken Anstiegs rief die Regierung in Rom am 11. April den Notstand aus.

KNA

24.04.2023 - Flüchtlinge , Italien , Katastrophe